Hilfe zur Selbsthilfe in Kenia

Prof. Dr.-Ing. Christian-Toralf Weber in Kenia mit dem Institutsdirektor Dr. Emmanuel Ebinga Osore. Foto: privat

Um ländlichere Regionen Kenias in der Selbstversorgung zu unterstützen, entwickelt Prof. Dr.-Ing- Christian-Toralf Weber Projekte gemeinsam mit kenianischen Studierenden.

Bereits zum dritten Mal reist Professor Christian-Toralf Weber Anfang März nach Kenia. Der Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Industriedesign an der Hochschule Magdeburg-Stendal ist 2019 erstmalig mit der Masinde Muliro University of Science and Technology in Kakamega in Kontakt getreten. Als externer Mitarbeiter war er in einem interdisziplinären Projekt der Hochschule Brandenburg involviert, die gemeinsam mit der Universität in Kakamega Wasseranlagen zur Feldbewässerung entwickelten. Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen, der Kontakt zwischen Weber und der Universität blieb bestehen.



„Wichtig hierbei ist, dass nicht ich zu den Professoren in Kenia komme und Projekte vorschlage. Sie erzählen, was ihnen im Alltag fehlt und wir überlegen gemeinsam, wie man das mit Materialien in Kenia herstellen kann“, erläutert Weber die Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem Institutsleiter für Elektrotechnik Institutsdirektor Dr. Emmanuel Ebinga Osore arbeiten sie aktuell an einer Solarbox, die mit in Kenia vorhandenen Ressourcen hergestellt werden soll. Während die Elektrizitätsversorgung in größeren Städten keine Probleme darstellt, sind Bewohner von ländlicheren Regionen auf Tageslicht angewiesen. „Da in Kenia die Sonne relativ früh untergeht, ist es hilfreich besonders im Ländlichen Raum elektrischen Strom zu haben. Wer noch Aufgaben oder Schulaufgaben zu erledigen hat, ist auf Licht angewiesen. Das ist die Grundidee der Solarbox“, erklärt Weber das Projekt.



Ein solches Solarsystem ist keine neue Erfindung. Für die meisten Einwohner Kenias sind die importierten Systeme aber einfach zu teuer. Weber und Osore wollen Möglichkeiten entwickeln, diese mit vor Ort vorhandenen Ressourcen herzustellen. Als Referenzbeispiel bringt er Anfang März eine Solarbox von der Hochschule Magdeburg-Stendal mit nach Kenia. Sowohl in Deutschland als auch in Kenia unterrichtet Weber die Studierenden in dem Kurs ‚Finite Elemente Methoden‘, ein bei unterschiedlichen physikalischen Aufgabenstellungen angewandtes numerisches Verfahren. Anhand der Solarbox demonstriert er diese Inhalte und bringt den Praxisbezug der Hochschule nach Kenia. Aufgrund mangelnder Ausrüstung der Universität fehlt es den kenianischen Studierenden an Praxiserfahrung, die Weber innerhalb der Blockseminare und Projekte implementiert. 



Aktuell sind Weber und Osore auf der Suche nach Förderern und Unternehmen, die das Projekt langfristig unterstützen. Ihr Ziel ist es, die Studierenden aktiv in die Lehre miteinzubeziehen und Inhalte zu vermitteln, sodass sie mit ihren Qualitäten höhere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Insgesamt drei Wochen war Weber gemeinsam mit seiner Familie in Kenia. Zwischen Arbeit, Projektentwicklung und Urlaub, hat er vor allem einen Gedanken: „Wenn ich irgendwann in den Ruhestand gehe, will ich bis dahin so viel wie möglich über das Land erfahren haben, um es mit meinen Ideen und Fähigkeiten in Form von nachhaltigen Projekten zu unterstützen.“

Text: Leonie Deubig

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