19. Oktober: Dauerskandal Kinderarmut - Ringvorlesung zu Klassenverhältnissen und sozialen Ungleichheiten von der Kindheit an
Lange Zeit schien der Klassenbegriff nicht mehr zu taugen, um soziale Ungleichheiten zu beschreiben. Inzwischen ist er, auch vermittelt durch kritische Debatten um „Klassismus“ und die Unterdrückung diverser gesellschaftlicher Gruppen, wieder öffentlich aufgelebt. Was mit diesen und anderen Begriffen wie Schicht und Milieu gemeint ist, was sich mit ihnen erkennen lässt und wie entsprechende Analysen auch praktisches Handeln orientieren (können), ist Thema der Ringvorlesung „Alles Klasse(n)? Soziale Ungleichheiten ‚von Anfang an‘. Sie wird vom Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal öffentlich und online angeboten.
Die nächste Vorlesung findet am 19. Oktober 2021 um 16.15 Uhr statt und dauert 90 Minuten. Der Vortrag unter dem Titel Dauerskandal Kinderarmutvon Prof. Dr. Michael Klundt (Hochschule Magdeburg-Stendal) untersucht Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche in Bezug auf Kinderarmut als Kinderrechtsverletzung in Corona-Zeiten. Nach der Betrachtung von Erscheinungsformen werden Folgen von Kinderarmut aufgezeigt. Daraufhin widmet sich der Referent der notwendigen Erforschung von Ursachen und Zusammenhängen, welche immer wieder in Äußerungen aus Politik, Medien und Wissenschaft mit Anlässen und Teil-Aspekten verwechselt werden und somit das sozialpädagogische wie wissenschaftliche Begreifen und wirksame Verändern der Verhältnisse behindern. Zum Schluss werden einige notwendige, kinderrechtsorientierte Maßnahmen und Alternativen skizziert, welche gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen mitberücksichtigen, wie z.B. den gestiegenen privaten Reichtum im Verhältnis zur Ausweitung und Verstetigung von Armut in familiären und kindlichen Lebenswelten.
Interessierte können sich per Mail an claudia.dreke@h2.de zur Ringvorlesung bzw. zu einzelnen Vorträgen anmelden und erhalten dann den Zugang zur Onlineplattform Zoom.
Themen der Ringvorlesung sind Klassenverhältnisse in der Kita, soziale Ungleichheiten in der Schule, Kinder-armut, aber auch Verwerfungen in den sozialen Verhältnissen Ostdeutschlands vor und nach dem Umbruch 1989/90 sowie neue Formen sozialer Ungleichheiten in der kapitalistischen Gegenwart. Neben Angehörigen der Hochschule selbst werden Sozialwissenschaftler:innen aus Berlin, Gießen, Kleve und Jena dazu sprechen. Die öffentliche Ringvorlesung wird organisiert von den Professorinnen Claudia Dreke und Katrin Reimer-Gordinskaya als Angebot der kindheitswissenschaftlichen Studiengänge an der Stendaler Hochschule.
Alle Themen und Termine:
https://www.h2.de/hochschule/fachbereiche/angewandte-humanwissenschaften/ringvorlesung.html