AOK Sachsen-Anhalt stiftet eine Professur: Gesundheitsförderung und Prävention im Betrieb

Nach der Antrittsvorlesung zum Thema „Chancengleichheit in der Betrieblichen Gesundheitsförderung“ v.l.: Ute Held (Projektteam), René Bethke (AOK Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Anne Lequy (Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal), Prof. Dr. Nadine Pieck, Prof. Dr. Peter Rudolph (Dekan des Fachbereichs Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien), Claudia Bindl (Projektteam). Foto: Matthias Piekacz

Magdeburg. Am 4. Mai stellte sich Prof. Dr. Nadine Pieck mit einer Antrittsvorlesung der Öffentlichkeit vor. Sie besetzt die neue Stiftungsprofessur „Gesundheitsförderung und Prävention im Betrieb“ am Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal. Gestiftet wurde die Professur von der AOK Sachsen-Anhalt. Die Professur ist Teil eines Kooperationsprojekts zwischen AOK und Hochschule.

Das Kooperationsprojekt ist am neu gegründeten Institut für Gesundheitsförderung und Prävention im Betrieb an der Hochschule in Magdeburg angesiedelt. Es fördert die Implementierung und Umsetzung von gesundheitsfördernder Organisationsentwicklung in Betrieben und Verwaltungen der Region durch die Begleitung von Projekten sowie durch eine gezielte Struktur- und Kompetenzentwicklung in den Betrieben. Durch Leuchtturmprojekte trägt das Zentrum dazu bei, die Leistungen der Gesundheitsförderung und Prävention im Betrieb systematisch weiterzuentwickeln.  

Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt, sieht erheblichen Bedarf für die Zusammenarbeit:  „In den letzten Jahren ist der Krankenstand in Unternehmen in Sachsen-Anhalt kontinuierlich gestiegen. Lag er 2007 noch bei 4,6 Prozent, sind es 2016 bereits 5,9 Prozent. Die Arbeitnehmer in unserem Land sind zudem nicht nur immer häufiger, sondern auch immer länger krank. Gesundheitsförderung bietet in vielen Betrieben Chancen. Die AOK Sachsen-Anhalt betreibt dazu bereits seit vielen Jahren Betriebliches Gesundheitsmanagement. Mit der Förderung der Stiftungsprofessur gehen wir jetzt den nächsten Schritt: Gemeinsam mit den teilnehmenden Projektfirmen und der Hochschule Magdeburg-Stendal möchten wir wissenschaftlich fundiert neue Wege finden, die Gesundheit in den Betrieben weiter zu verbessern.“

Im Rahmen der vierjährigen Projektphase werden in den ersten zwei Jahren acht Projekte in das Netzwerk eingebunden. Nach einem zweijährigen Projektzyklus in den Betrieben werden weitere Projekte integriert und ebenfalls durch das Kompetenzzentrum betreut. Ein Ziel der Kooperation ist die Gestaltung eines Netzwerkes der Projektfirmen, um den Erfahrungsaustausch zu gewährleisten. Ein anderes ist die Qualifizierung von GesundheitsmanagerInnen für die Betriebe bzw. Verwaltungen. Hierzu wird eine betriebsübergreifende Qualifizierungsreihe angeboten.

Prof. Dr. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal, ist zuversichtlich: „Die Hochschule Magdeburg-Stendal ist seit mehr als 20 Jahren ein starker Partner, wenn es um Gesundheitsförderung und Prävention geht. Ich freue mich sehr, dass wir diesen Schwerpunkt mit der großen Unterstützung der AOK Sachsen-Anhalt weiter ausbauen können. Der Studiengang Gesundheitsförderung und -management wird davon ebenso profitieren wie die Gesellschaft.“ Es kann also davon ausgegangen werden, dass es gelingt, die Gesundheitskompetenzen noch stärker in Sachsen-Anhalt einzubringen und den Austausch von Forschung, Lehre und Weiterbildung mit der Gesundheitspraxis kontinuierlich zu verbessern.

Die begleiteten Projekte sollen zur systematischen Weiterentwicklung der Leistungen in der Gesundheitsförderung und Prävention im Betrieb genutzt werden. Im Rahmen einer projektbegleitenden sowie projektübergreifenden Begleitforschung werden innovative Ansätze und Instrumente für die Praxis entwickelt und erprobt. Geplant sind Fachtagungen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention. Dort werden die Ergebnisse der Leuchtturmprojekte sowie der wissenschaftliche Stand und innovative Ansätze veröffentlicht.

Die AOK Sachsen-Anhalt und das Institut der Hochschule Magdeburg-Stendal haben bereits im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit begonnen. Die neue Professorin Nadine Pieck ist sehr angetan: „Die Angebote der AOK im Bereich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der begleiteten Unternehmen und Verwaltungen und die Prozessbegleitung durch die Hochschule sind bestens aufeinander abgestimmt. Unser Hochschulteam identifiziert gemeinsam mit den Leitungen der Unternehmen strategische Ansatzpunkte und Handlungsbedarfe, die im Rahmen der Organisationsentwicklung bearbeitet werden sollen. Im Sinne einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung und Prävention arbeiten wir sowohl an Fragen der Arbeitsgestaltung und Belastungsoptimierung als auch an den individuellen Gesundheitsressourcen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere eigene Gesundheit haben wir dabei auch im Blick: Mir macht die Arbeit mit dem Team der AOK viel Spaß, ich genieße den wertschätzenden Umgang und vor allem den Humor.”

Prof. Dr. Nadine Pieck ist Sozial- und Arbeitswissenschaftlerin, die seit dem Jahr 2000 außer Forschung und Lehre auch zahlreiche Projekte im Betrieblichen Gesundheitsmanagement praktisch begleitet hat. Ihr persönlicher Fokus liegt auf der gesundheitlichen Chancengleichheit im Betrieb. Ihre Antrittsvorlesung stand unter der Überschrift: „Chancengleichheit in der Betrieblichen Gesundheitsförderung“.

Die AOK Sachsen-Anhalt betreut rund 739.000 Versicherte und 45.000 Arbeitgeber in 44 regionalen Kundencentern. Mit einem Beitragssatz von 14,9 Prozent und einem Marktanteil von rund 35,5 Prozent ist sie die günstigste und größte Krankenkasse in Sachsen-Anhalt.

Die Hochschule Magdeburg-Stendal hat fünf Fachbereiche an zwei Standorten. In Stendal sind etwa 2.000, in Magdeburg etwa 4.000 Studierende in 50 Bachelor- und Master-Studiengängen eingeschrieben.

 

 

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