Doktorarbeit untersucht, welche Rolle die Haptik bei Lernmaterialien spielt

Unter der Erstbetreuung von Prof. Dr. Steffi Zander erforscht Michael Montag in seiner Dissertation die Rolle der haptischen Wahrnehmung beim Lernen in realen und virtuellen Umgebungen. Foto: Matthias Sasse.

Wir sehen, hören, riechen, schmecken und ertasten tagtäglich unsere Umwelt. Womit wir sie wahrnehmen, ist allerdings gleich: mit Augen und Ohren, Nase, Mund und Händen. Michael Montag vom Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften widmet dem Tastsinn besonders viel Aufmerksamkeit. Was in der Kindheit für das Entdecken und Lernen selbstverständlich war, scheinen Erwachsene zu vernachlässigen. Dabei kann es beim Lernen und Verstehen helfen, zu tasten und zu fühlen. Bislang ist der Einfluss haptischer Wahrnehmung beim Lernen für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe oder im Studium unzureichend untersucht. Michael Montag möchte das ändern und erforscht in seiner Dissertation die Rolle der haptischen Wahrnehmung beim Lernen in realen und virtuellen Umgebungen.

Genauer geht Montag der Frage nach, ob individuelle Lernpräferenzen bei der Nutzung realer oder virtueller Modelle eine Rolle spielen. Daher nimmt er in seinem Forschungsvorhaben haptische Lernpräferenzen und deren Bedeutung für Lernen und Motivation im virtuellen Raum genauer in den Blick. Dazu entwickelt der Doktorand einen Fragebogen, über den Probanden nach ihrem Bedürfnis gefragt werden, Dinge beim Lernen anzufassen. „Mit diesen Ergebnissen möchte ich untersuchen, ob jemand mit einem hohen Berührungsbedarf davon profitiert, wenn Modelle beim Lernen eingesetzt werden.“

Montag zieht im weiteren Schritt Modelle wie das des Gehirns heran. In experimentellen Studien können die Testpersonen die plastischen und virtuellen Nachbildungen drehen, einzelne Hirnareale herausnehmen und von allen Seiten betasten und betrachten. Beim virtuellen Modell funktioniert das mittels Virtual-Reality-Brille. Die eigens dafür entwickelte softwarebasierte Gehirnanwendung zeigt das Modell, das über einen Datenhandschuh auseinandergenommen, berührt und gedreht werden kann. Haptisches Feedback des Datenhandschuhs sorgt für ein realistisches Gefühl beim Greifen und Drehen. Die daraus gewonnenen Interaktionsdaten nutzt Montag, um die individuellen Ausprägungen zu untersuchen und die Bedeutung des Tastsinns beim Lernen in höheren Alterststufen analysieren und verstehen zu können. Aus den Ergebnissen der Dissertation könnten mögliche Konsequenzen für Ausbildung und Studium abgeleitet werden.

Michael Montag ist einer der ersten Doktoranden, der unter der Erstbetreuung von Prof. Dr. Steffi Zander im hochschulübergreifenden Promotionszentrum Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften seiner Dissertation nachgeht.

Weitere Informationen zur Dissertation unter www.h2.de/forschung/forschungsmagazin-treffpunkt-forschung/promotion-neue-wege-an-der-haw/fuehlen-begreifen-lernen

Informationen zum hochschulübergreifenden Promotionszentrum Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften: www.h2.de/promotionszentrum-sgw

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