„Ein bisschen mehr als Bibliothek“

Nico Schmook verbringt aktuell viel Zeit in der Hochschulbibliothek, um seine Bachelorarbeit zu schreiben. Foto: Matthias Piekacz

Früher ein Lazarett – heute die Bibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal auf dem Campus Magdeburg. Der ehemalige Operationssaal wird durch seine hohen Decken und Fenster mit Tageslicht durchflutet. Gerade in der Prüfungszeit arbeiten hier Studierende, die vor allem wegen der Ruhe und der familiären Atmosphäre herkommen. Autorin Johanna Pichler gibt einen Einblick.

Es ist 9.30 Uhr. Die Hochschulbibliothek hat erst seit einer halben Stunde geöffnet, doch viele der Arbeitsplätze sind bereits belegt. Auch Nico Schmook (22) will sich heute zum Arbeiten in die Bibliothek setzen, denn in seiner WG gibt es zu viel Ablenkung. Doch erst mal braucht er eine Tasse Kaffee, die er sich am Kaffeeautomaten am Eingang der Bibliothek holt. „Guten Morgen“, begrüßt ihn ein Bibliotheksmitarbeiter. Drei bis vier Mal die Woche kommt er aktuell her, um sich auf seine Bachelorarbeit vorzubereiten. So wie er es immer tut, geht er auch heute die Treppen hoch in den ersten Stock und sieht nach, ob sein Stammplatz noch frei ist. „Ich kann mich hier gut konzentrieren, weil es ruhig ist“, erzählt der Journalismusstudent. Er hat Glück, der Platz ist noch frei. Er packt seinen Laptop und ein Buch über Sportjournalismus aus, das er hier in der Bibliothek gefunden hat. Über die Berichterstattung im Sport soll es auch in seiner Abschlussarbeit gehen. „Ich will den Großteil meiner Bachelorarbeit hier in der Bibliothek schreiben, weil ich so den ganzen Stress nicht mit nach Hause nehmen muss. Dadurch habe ich eine Art Arbeitsalltag. Ich komme zum Arbeiten her und kann ohne Arbeit nach Hause gehen“, erzählt Nico.

Auch Tom Wagner (21) ist beinahe jeden Tag hier. Mit seinem Kommilitonen Tom Thimm (22) trifft er sich in der Hochschulbibliothek, um für die anstehenden Klausuren zu lernen. Die beiden studieren Soziale Arbeit im ersten Semester und nutzen häufig die Gruppenarbeitsräume, um gemeinsam zu lernen und sich auszutauschen. Vor allem den persönlichen Kontakt und das familiäre Ambiente der Hochschulbibliothek schätzen die beiden. Erst heute haben sie bei der Bibliotheksleiterin nachgefragt, wann der Gruppenarbeitsraum im ersten Stock wieder eröffnet. Seit einigen Wochen wird hier gebaut und nicht nur Tom und Tom fragen sich, was sich verändern wird.

Wer das am besten weiß, ist wohl die Bibliotheksleiterin Manuela Kohrmann. Der Kontakt zu den Studierenden ist ihr wichtig, insbesondere um zu erfahren, was an der Bibliothek noch verbessert werden kann. „Das erste Obergeschoss soll in Zukunft die Etage werden, in der es laut sein darf. Der zweite Stock wird dann der stille Bereich, in dem man in Ruhe arbeiten kann“, erklärt die Bibliotheksleiterin. „Wir nehmen unsere Kundschaft ernst und wollen so kontinuierlich die Aufenthaltsqualität erhöhen und ein angenehmes Ambiente für die Studierenden schaffen. Wir wollen eben ein bisschen mehr als nur Bibliothek sein“, ergänzt sie. Der Gruppenarbeitsraum im ersten Stock soll zu Beginn des kommenden Sommersemesters wieder eröffnet werden. Dazu kommt ein weiterer Raum mit neuen Möbeln und Steharbeitsplätzen im Flur.

So lange die Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss noch verschlossen sind, nutzen Tom und Tom die kleineren, über Moodle buchbaren Arbeitsräume. „Es gibt bei uns einen hohen Bedarf an Gruppenarbeitsplätzen, daher sind die kleinen Gruppenarbeitsräume durchweg gut verbucht“, erzählt Sibylle Wegener, die sich unter anderem um Führungen und Veranstaltungen in der Bibliothek kümmert. Auch ihr ist es wichtig, die Bibliothek längerfristig zu optimieren. Mit vielem ist sie aber auch schon zufrieden. Durch die Hilfe von studentischen Mitarbeitern konnten die Öffnungszeiten auf 22 Uhr in der Vorlesungszeit verlängert werden. Dazu gibt es stetige Beratungsmöglichkeiten in der Bibliothek und einen Online-ServiceDesk, an den zu jeder Zeit Fragen geschickt werden können. Auch freut sie sich immer über neue Ausstellungen, die regelmäßig in der Hochschulbibliothek gezeigt werden. „Wir sind offen, wenn Leute auf ein Thema aufmerksam machen wollen“, erklärt Wegener. So dürfen gerne Ideen und Vorschläge für zukünftige Ausstellungen vorgebracht werden. Diese sind übrigens genau wie die Bibliothek öffentlich zugänglich und kostenlos.

Aktuelle Veranstaltungen in der Hochschulbibliothek

Am 2. März: Lange Zoom-Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten (bis 24 Uhr geöffnet)

Ab 8. März: Eine Ausstellung zum Frauentag: Rebellinnen – Frauen verändern die Welt.


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