Studierende gestalten Arbeitswelt des Internationalen Bunds

Gemeinsam machen sie sich für Gesundheitsförderung stark: Anke Auerbach und Nicole Schulze vom Internationalen Bund, Prof. Dr. Rahim Hajji sowie die Studentinnen Loreen Ender und Linda Haug (v. l.). Foto Matthias Piekacz

Das Betriebsklima, der Geräuschpegel und die berufliche Wertschätzung sind nur einige Faktoren, die sich auf das gesundheitliche Wohlbefinden und die Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten auswirken können. Ein Jahr lang begleiteten Studierende der Hochschule Magdeburg-Stendal Jugend-, Sozial- und Bildungseinrichtungen des Internationalen Bunds (IB), um Maßnahmen für die betriebliche Gesundheitsförderung zu entwickeln.

Nicht oft ergibt sich für Studierende die Möglichkeit, die Prozesse in einem Unternehmen nachhaltig zu verändern. In Kooperation mit dem Internationalen Bund initiierte Prof. Dr. Rahim Hajji das einjährige Projekt „Gesund durchs Arbeitsleben beim IB“, bei dem Studierende des Master-Studiengangs Gesundheitsfördernde Organisationsentwicklung einen aktiven Beitrag zum Arbeitsalltag von Beschäftigten und Führungskräften leisteten.

Entstanden ist ein Organisationsentwicklungskonzept, das die Jugend-, Sozial- und Bildungseinrichtungen des freien Trägers bei der Implementierung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen unterstützen soll. Beschäftigte und Führungskräfte von insgesamt 23 Kitas, Horten sowie Wohngruppen in Magdeburg, Aschersleben und Stendal traten hierfür mit den Studierenden in den Diskurs und berichteten von ihren individuellen gesundheitlichen Belastungssituationen am Arbeitsplatz. „Von der Betreuung der ganz Kleinen im Säuglingsalter bis hin zu den großen, bereits sehr mobilen Kindern sind die Belastungen sehr verschieden“, erzählt Studentin Loreen Ender. So treten sie zum Beispiel in Form von Umgebungsbedingungen, schwachen Strukturen sowie Personalmangel, Inklusion oder einem hohen Geräuschpegel auf. Oftmals wurden auch das Betriebsklima und die mangelnde berufliche Wertschätzung genannt. „Weil die Beschäftigten nur im Team funktionieren, ist der soziale Zusammenhalt ein wichtiger Faktor“, weiß Loreen Ender.

Das von den Studierenden erstellte Organisationsentwicklungskonzept enthält Handlungsempfehlungen, mit denen die Einrichtungen langfristig gesundheitsförderliche Maßnahmen implementieren können. Ausgebildete Gesundheitslotsen sollen beispielsweise den Austausch über Belastungen fördern und Lösungsvorschläge erarbeiten. „Ich bin mit dem Ergebnis des Projekts sehr zufrieden. Mithilfe der Studierenden haben wir eine aussagekräftige Datenbasis erhalten und unseren Einrichtungen Instrumente an die Hand geben können, um Maßnahmen zum gesunden Arbeitsleben zu entwickeln“, bestätigt Nicole Schulze, Leiterin des Internationalen Bunds am Standort Magdeburg.

In Zukunft werden Evaluationen dieser Art zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ein Grund hierfür sei der demografische Wandel, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Rahim Hajji, Professor für Forschungsmethoden am Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien. Um die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten vor allem im höheren Alter zu erhalten, werden gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen unerlässlich. Ein entsprechendes Bewusstsein müsse sich jedoch erst kultivieren.

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