Ringvorlesung in Stendal startet am 18. Oktober: Kindheit in gesellschaftlichen Umbrüchen

Stendal. Der Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal lädt am 18.10.22 um 16.30 Uhr zum Auftakt der aktuellen Ringvorlesung in das Audimax des Stendaler Campus ein. Unter dem Titel Kindheit in gesellschaftlichen Umbrüchen werden bis Ende Januar wöchentlich Vorträge gehalten. Interessierte können nach Anmeldung daran teilnehmen.

Was bedeuten gesellschaftliche Umbrüche für die Erfahrungen von Kindern und für die Institutionen der Kindheit? Dies wird in der Ringvorlesung an Revolutionen und Aufständen, am Zweiten Weltkrieg und Nachkriegskontexten, am Postsozialismus sowie an der Corona-Krise gezeigt. Als „gute Kindheit“ hat sich ab dem 19. Jahrhundert ein behüteter und beschützter Schonraum für Kinder als global gültige Norm herausgebildet. Gesellschaftliche Ereignisse, die sie in Frage stellen, müssen entsprechend als skandalös erscheinen. Begrüßt bis gefeiert werden können solche hingegen, die das Ideal zu erfüllen versprechen. In der Ringvorlesung geht es um gesellschaftliche Ereignisse, die als lebensweltliche bzw. biografische Umbrüche von Kindern erlebt wurden sowie um mögliche Veränderungen von Institutionen der Kindheit, v.a. Familie, Kita und Schule. Zugleich werden in der Vorlesung Bezüge von Ereignissen in der Vergangenheit zum Geschehen in der Gegenwart hergestellt.
 
Einführung: Kindheit in gesellschaftlichen Umbrüchen

In der Auftaktvorlesung am 18.10. werden die Professorinnen der Kindheitswissenschaften, Claudia Dreke und Beatrice Hungerland (beide Stendal) sowie der Professor für Soziologie Erhard Stölting (Berlin) den Begriff des Umbruchs als ein heuristisches und sensibilisierendes Konzept vorstellen und zu ähnlichen Begriffen – Zäsur, Krise, Wandel – ins Verhältnis setzen. Gesellschaftliche Ereignisse, so ihre Annahme, können das (Er-)Leben der einzelnen Menschen in ein „Vorher“ und „Nachher“ teilen. Meist werden sie durch große Emotionen begleitet, die von höchster Euphorie bis hin zu größter Verzweiflung oder Resignation reichen können. Auf der gesellschaftlichen Ebene können solche Umbrüche ganze Staaten und ihre Institutionen zum Kippen bringen und damit auch Kinder und Institutionen der Kindheit betreffen.

Die Beiträge in der Ringvorlesung sollen zeigen, wie eine historische und soziologische Kindheits- und Jugendforschung dazu beitragen kann, über entsprechende gesellschaftliche Zusammenhänge und deren Folgen für Kinder aufzuklären aber auch Anwendungsbezüge herzustellen.
 
Anmeldung

Interessierte können sich per Mail an claudia.dreke@h2.de zur Ringvorlesung bzw. zu einzelnen Vorträgen anmelden und erhalten dann eine kurze Bestätigung.

Themen der Ringvorlesung sind Problematisierungen von Kindern und Kindheit in gesellschaftlichen Umbrüchen und deren Folgen, Kindheiten im Nationalsozialismus, Erziehungspraktiken nach 1945, Veränderungen für Kinder und von Kindheit in der Transformation Ostdeutschlands nach 1989 sowie Krisen in der Gegenwart. Neben Angehörigen der Hochschule selbst werden Sozialwissenschaftler:innen aus Berlin, Dresden, Duisburg, Erfurt, Halle und München dazu sprechen. Die öffentliche Ringvorlesung wird von den Professorinnen Claudia Dreke und Beatrice Hungerland als Angebot der kindheitswissenschaftlichen Studiengänge am  Stendaler Hochschulcampus organisiert .

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