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Peng Xiao - Elektrotechnik und Gebäudesysteme
(Foto: privat)
Peng Xiao hat als chinesischer Vollstudierender an der Hochschule Magdeburg-Stendal seinen Master in Elektrotechnik und Gebäudesysteme bereits 2015 erfolgreich abgeschlossen. Mittlerweile ist er 31 und arbeitet in Garbsen, im Umland von Hannover, bei RKS Ratsbach Klimaservice. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport, spielt Basketball, geht schwimmen und joggen, reist aber auch gerne oder verbringt seine Freizeit mit Freunden.
Warum haben Sie sich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal, und im Speziellen für den Studiengang Elektrotechnik und Gebäudesystem entschieden?
Ich komme ursprünglich aus Tsingtao, Shandong, China. Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich schon mein Bachelorstudium in China abgeschlossen. Qingdao TU, meine chinesische Uni hatte damals ein International-Student-Programm an der Hochschule Magdeburg-Stendal. In China habe ich zwar den Bachelorstudiengang Bauwesen studiert, aber ich hatte schon immer Interesse an der Elektrotechnik. Deshalb habe ich mich für den Studiengang Elektrotechnik und Gebäudesystem hier in Magdeburg entschieden.
Was haben Sie aus Ihrer Studienzeit mitgenommen?
Während meiner Studienzeit habe ich nicht nur viele theoretische fachliche Kenntnisse erworben, sondern auch viele internationale Freunde kennengelernt, die aus Japan, Brasilien oder der Slowakei kommen. Wir haben damals viele Veranstaltungen gemacht, an Events vom Buddyprogramm der Hochschule teilgenommen, wodurch ich viele verschiedene Kulturen kennen gelernt habe. Solche Erlebnisse sind super wichtig für jeden ausländischen Studenten.
Hat das Studium Sie auch menschlich geprägt?
Selbständige Lernfähigkeit oder selbständige Arbeitsfähigkeit. Als chinesischer Student an einer deutschen Hochschule ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich die beiden Bildungssysteme sind. An meiner chinesischen Hochschule ist die Vorlesungszeit viel länger, als in Deutschland. Eine Fachvorlesung findet jede Woche mindestens zweimal statt. Meistens lernen die Studenten in der Klasse. Uns fehlt es an Praxis und selbständige Lernfähigkeit, das finde ich nachteilhaft. In Deutschland ist es umgekehrt. Eine Vorlesung erfolgt im ganzen Semester nur ca. 15 Mal. Wenn die Vorlesung auf einen Feiertag trifft, ist die Zahl der Vorlesung noch weniger. Deshalb muss sich jeder in seiner Freizeit viel Mühe geben.
Würden Sie zurückblickend auch einige Dinge anders gestalten? Und wenn ja, welche?
Nein, ich würde niemals zurückblicken und auch keine Dinge anders gestalten – ich habe meine Studienzeit früher sehr gut geplant. Ich habe mein Masterstudium mit der Abschlussnote 2,1 abgeschlossen und auch nur drei Semester gebraucht, dazwischen habe ich ein Praktikum absolviert. Ich habe auch fast ganz Europa bereist und viele internationale Freunde kennengelernt, auch durch das Buddyprogramm. In meiner Freizeit habe ich ein halbes Jahr einen Reitkurs besucht und mit dem Magdeburger Baseballteam eineinhalb Jahre zusammengespielt. Ich bin sehr zufrieden damit. Nur ein einziges Ding bedaure ich, ich hätte gerne eine deutsche Freundin kennengelernt.
Gibt es aus Ihrer Studienzeit auch eine kleine Anekdote, die Sie uns erzählen möchten?
Ich habe viele gute Erinnerungen, zum Beispiel haben wir oft nach der Vorlesung an der Elbe Bier getrunken und gleichzeitig über Politik, Kultur und vor allem über die chinesische Gesellschaft gequatscht. Beim Erzählen habe ich mich oft gewundert, dass die Leute über China so wenig wissen. Viele Deutsche dachten immer noch, dass die Chinesen lange, komische Zöpfe haben.
Wie verlief Ihr Einstieg ins Berufsleben und wo kann man Sie beruflich derzeitig antreffen?
Der Einstieg war sehr schwierig für ausländische Studenten. Die Sprache ist die erste Herausforderung. Das müssen wir uns 120 Prozent Mühe geben. Außerdem spielt das Selbstbewusstsein auch eine große Rolle. Ich habe damals auch jeden Tag bei Jobsuchen-Webseiten wie Xing oder Monster geschaut und Freunde gefragt, um mir eine Arbeitsstelle zu besorgen. Dann habe ich zufällig meinen jetzigen Chef kennengelernt. Danach habe ich mit meinem Praktikum in seiner Firma RKS Retzbach Klima Service GmbH angefangen und bin seit einem halben Jahr als Lüftungstechnik-Ingenieur eingestellt.
Können Sie unseren zukünftigen Absolventinnen und Absolventen einen Rat mit auf den Weg geben?
Sie müssen immer Selbstvertrauen haben. Der Misserfolg ist kein Teufel. Auf Chinesisch haben wir ein Sprichwort das heißt „Versagen ist die Mutter des Erfolgs‘‘. Absolventen und Absolventinnen achten am Anfang zu viel auf das Gehalt. Das ist nicht falsch, aber im Vergleich zum Gehalt ist die Erfahrung für Arbeitsanfänge noch wichtiger. Wir haben noch lange Zeit Geld zu verdienen.
Haben Sie noch Kontakt zu Ihren damaligen Kommilitoninnen?
Leider nein.
Würden Sie sich über Ehemaligen-Treffen bzw. über einen Austausch mit Ihren ehemaligen KommilitonInnen freuen? Und wenn ja, welche Formate würden Sie sich wünschen?
Vielleicht noch einmal etwas zusammen mit Freunden an der Elbe trinken gehen!