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Harte Arme und weiche Knie
Über Spalten, Griffe und Kanten geht es beim Hochschulsportkurs Klettern hoch hinaus. Dabei wird auch überzeugt, wem bei der Hälfte die Puste ausgeht. Fotos: Matthias Piekacz
Aus treffpunkt campus Nr. 86, 05/2015
Es ist ein äußerst beliebtes Sportangebot an der Hochschule Magdeburg-Stendal, aber zugleich anstrengend, herausfordernd und schwindelerregend: Klettern. Welchen Eindruck der Kurs auf Einsteigerinnen und Einsteiger macht, hat Nico Pfeil für treffpunkt campus getestet.
Text: Nico Pfeil
Wolkenfreier Himmel und eine leichte Brise: gute Bedingungen fürs Klettern unter freiem Himmel. Der Ort des Geschehens liegt nur einen Steinwurf vom Magdeburger Campus entfernt. Hier, am Kletterturm im Elbauenpark, versammeln sich normalerweise bis zu 60 Kursteilnehmende pro Training. Bedeutend weniger sind es in den Semesterferien. Gerade einmal vier Kletterfreudige standen Übungsleiterin Uta Linde am Tag des Selbsttests gegenüber. Mit dabei: meine Wenigkeit. Klettererfahrung hatte ich kaum, Enthusiasmus umso mehr. Außerdem setzte ich auf meine Körpergröße, um am Ende über die Spitze des Turms auf den Magdeburger Dom blicken zu können. Dafür galt es, lediglich 25 senkrechte Meter zu bezwingen.
Ich lernte Judith kennen. Sie kontrollierte das Seil an meinen Gurt und sicherte mich während des Aufstiegs – diese Beziehung wird „Seilschaft“ genannt. Dann ging es los: Ein Griff hier, ein Spalt da, den Vorsprung geschafft und weiter nach oben. Die ersten Meter des Aufstiegs waren ein Vergnügen. Allerdings fand mein zügiger Start ein jähes Ende. Schon nach sieben, acht Metern geriet ich mehr und mehr ins Stocken. Ich krampfte noch einige Meter weiter nach oben, dann aber war Schluss und der Moment fror ein.
Auf zwölf Metern Höhe klammerte ich meine Hände und Füße zwischen Felspalten und bunte Kletternoppen. Doch meine Muskeln wehrten sich. Die Arme waren verhärtet, die Knie zitterten. „Na komm schon. Ein bisschen noch“, sagte ich mir. Und von unten rief Judith: „Drück die Beine durch! Mit Schwung!“ Ich mobilisierte, was zu mobilisieren war, aber die Kräfte waren verbraucht. So rutschte ich in den Gurt und meine Hände und Füße von der Wand ins Freie.
Was sich wie ein Scheitern liest, fühlte sich anders an. Zwar hatte ich mein Ziel zur Hälfte verfehlt, aber ein persönlicher Gewinn war der Aufstieg allemal. Was ich meine, verdeutlichen drei Aspekte. Erstens: Abenteuer. Klettern bedeutet ausprobieren, Möglichkeiten abwägen und Ängste überwinden. Zweitens: Verbundenheit. Zwar klettert man allein, aber die Gewissheit, dass da jemand ist, der einen hält, erzeugt Vertrauen. Und Drittens: ungezwungene Grenzerfahrung. Geklettert wird nicht nur am Hang, sondern auch entlang der körperlichen Grenzen. Angenehm ist das, weil es ohne Druck von außen geschieht.
Im Wintersemester finden die Kurse von Erlebnispädagogin Uta Linde und ihren Kollegen in der Uni-Sporthalle 3 statt. Detaillierte Informationen bietet die Webseite des Hochschulsports unter www.spoz.ovgu.de. Neben dem Standard-Klettern mit Seilsicherung an der Wand werden im Kurs auch andere Kletterarten praktiziert, zum Beispiel das niedrigere, eher horizontale Klettern, genannt Bouldern, oder das Vorstiegsklettern, bei dem die Sicherungshaken befestigt werden. Die Fähigkeiten, die der Kurs vermittelt, können bei regelmäßiger Teilnahme bescheinigt werden.
Zur Grundausrüstung beim Klettern zählen Gurt, Helm und Sicherungsgerät. Diese werden Interessierten im Kurs gestellt, gehören aber generell zum persönlichen Inventar. Kletterschuhe sind nicht zwingend nötig, aber empfehlenswert. Wer den Aufstieg wie ich mit klobigen Turnschuhen unternimmt, verbraucht Kraft und verschleißt seine Treter.
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