Metalza - ähm wie bitte?

Du glaubst,wir haben nur Sportkurse wie Fußball, Handball und Volleyball? Nein es gibt auch ausgefallene Sachen wie Metalza. Ich durfte für eine Stunde dabei sein, aber lest selbst.

Text: Til Tognino

Aus treffpunkt campus Nr. 106, 04/2022

„Ich besuche ´nen Metalza-Kurs.“ „Bitte was machst du?“ wurde mir von quasi jeder Person entgegnet, der ich es erzählte. Was soll ich sagen?

Aufwärmen

Am Anfang habe ich genauso geschaut. Metalza setzt sich aus Metal und Salza zusammen. Dementsprechend wird zu Metal-Musik getanzt. Zwar leider kein Salsa, aber es wird sich rhythmisch bewegt. Zumindest von allen anderen und nicht von mir, aber ich greife vor. In dem kleinen Raum der Tanzschule Sitara, direkt am Hassel, fand der Kurs statt. Selbstverständlich war ich bei der letzten von insgesamt zehn Stunden. Alles andere wäre auch für Anfänger gewesen. Ich wurde begrüßt von der freundlich lächelnden Tanzlehrerin Amo. Sie fragte, ob ich wisse, worauf ich mich einließ? Nein, ich wusste es nicht. Definitiv nicht. Ich meine, wer würde denn auch googeln und sich Videos von dem, was er da machen soll, ansehen, wenn er es nicht kennt? Das macht doch wirklich keiner und schon lange nicht jemand, der Journalismus studiert. Quatsch. Cross-Recherche ist überhaupt nicht wichtig.

Auf los geht’s los

So startet der Kurs. Ich habe überhaupt keine Ahnung davon, was jetzt kommt, nur das Gefühl, dass alle anderen etwas zu viel Spaß daran haben. Amo meint, dass ich einfach das nachmachen soll, was sie vortanzt. Das Wort „einfach“ ist dabei wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Aber hey, ich bewegte mich zur Musik. Technisch gesehen ist das tanzen. Dass Rhythmus nicht zwingend meine größte Stärke ist, machte es zugegeben auch nicht leichter. Nach den ersten zwei Minuten totaler Überforderung ging es allerdings einigermaßen. Zumindest so einigermaßen. Ich war nicht mehr zwei Figuren hinter allen anderen, sondern nur noch eine. Vor dem zweiten Lied hieß es: „Vorsicht, das ist jetzt etwas schneller.“ – „Wie schneller? War das andere gerade langsam?“ Es war schnell, ja, ging mir aber leichter von den Hüften als das erste. Langsam hat es angefangen, so richtig Spaß zu machen.

Ausschwitzen

Danach musste ich erstmal meinen Pullover ausziehen. Es wurde anstrengender als ich dachte und das schon so früh. Da sollte noch ein bisschen was auf mich zukommen. Bei den folgenden Liedern fand ich es beeindruckend, wie weit die regulären Teilnehmerinnen nach neun Tanzstunden schon waren. Entweder war ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt, dass mir ihre Fehler nicht aufgefallen sind oder sie haben keine gemacht. Mal abgesehen davon, dass sie sehr synchron waren und das, obwohl ich da in der Gegend rumgetanzt habe und es da sicher nicht einfach war, bei der Sache zu bleiben. Ich musste zumindest sehr viel lachen, vor allem über mich selbst. Genau das ist es, was ich mitgenommen habe. Eine super lockere Atmosphäre, in der trotzdem alle ernst genommen werden. Amo hat mehrfach betont, dass es ein safe space ist. Gerade deswegen bietet es den Raum, sich auszuprobieren und aus sich herauszukommen. Wann, wenn nicht jetzt als Student:in? Es entsteht eine Unmenge an positiver Energie, die einfach guttut. Es soll auch erwiesen sein, dass die Kombination aus Musik und Bewegung gut für die mentale Gesundheit ist. Glaubt ihr nicht? Fragt mal Leute aus Costa Rica. Wenn ihr experimentierfreudig seid, Spaß an Rock und Metal habt und Fragezeichen in den Gesichtern eurer Freund:innen sehen wollt, solltet ihr überlegen, Metalza eine Chance zu geben.

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