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Anderthalb Stunden Entschleunigung
Die innere Ruhe finden: Qigong als Ausgleich zum hektischen Alltag. Fotos: Matthias Piekacz
Aus treffpunkt campus Nr. 90, 03/2016
Eine chinesische Bewegungs- und Meditationsform, die Entspannung bringen und gleichzeitig neue Lebensenergie schenken soll. Klingt verlockend. Die Rede ist von Qigong. Ob das wirklich funktioniert, hat Josephine Kroneberg getestet.
Text: Josephine Kroneberg
In der chinesischen Philosophie steht das „Qi“ für die vitale und bewegende Kraft des Körpers. „Gong“ heißt so viel wie Arbeit oder Fähigkeit. Man kann also Qigong als „stete Arbeit am Qi“ übersetzen. Es geht darum, die Lebensenergie wieder ins Fließen und den Geist zur Ruhe zu bringen sowie die innere Mitte zu finden. Wie das in der Praxis funktioniert, weiß Andrea Skoblien. Die 52-Jährige leitet den Kurs an der Hochschule und praktiziert selbst schon zehn Jahre lang Qigong. Sie war viermal in China und hat es dort bei einem traditionellen Großmeister gelernt: „Qigong ist eine innere Energiearbeit. Ursprünglich ist diese chinesische Tradition entstanden, als es im Land keine ausreichende Krankenversorgung gab. Qigong diente der Gesunderhaltung der Menschen.“
Normalerweise startet der Kurs mit einer kleinen Gesprächsrunde, in der alle Teilnehmenden gemeinsam einen Sitzkreis bilden. Jeder kann erzählen, was ihm auf dem Herzen liegt. Heute beginnen wir ausnahmsweise mit einer kurzen Einführung in die chinesische Philosophie des Qigong. Die Teilnehmenden verraten mir, was ihre persönliche Motivation dafür ist. Philosophie-Studentin Shari ist seit zweieinhalb Jahren dabei: „Neben dem Interesse für die chinesische Philosophie geht es mir um die physische und mentale Gesundheit. Der Kurs ist sehr harmonisch und hilft mir als Ausgleich gegen den Stress.“ Max ist seit Herbst letzten Jahres dabei und ist direkt in den Fortgeschrittenenkurs eingestiegen. Ihm ist aufgefallen, dass Qigong hilft, mehr über sich selbst nachzudenken: „Irgendwie verändert es die Lebenseinstellung und den Geist. Man bekommt eine Gelegenheit zur Selbstreflexion.“ In einem Punkt sind sich alle einig: Diese anderthalb Stunden Qigong sind anderthalb Stunden, die sie nur für sich selbst haben. Dieser Mittwochnachmittag dient der Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber. Lena fügt noch einen sehr wichtigen Punkt hinzu: „Das Stichwort ist Entschleunigung. Es geht ums Innehalten und darum der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit zu entfliehen.“
Nun geht es an die Umsetzung. Zuerst werden Körper und Organe entspannt: Ausschütteln, Beckenkreisen, Bauchkreisen. Im Hintergrund läuft ruhige Musik. Mit einer Standmeditation schaffen wir eine „Verbindung zwischen Himmel und Erde“. Ich merke, wie ich zur Ruhe komme, wenn auch langsam. Es ist reine Kopfsache, die Probleme des Alltags loszulassen. In der nächsten Übung kommt es auf die Regulierung der Atmung und die Stärkung des Qi an. In den Qigong-Übungen werden die Bewegungsformen mit bildhaften Ausdrücken verknüpft, wie beispielsweise „den Himmel stützen und fest auf der Erde stehen“ oder „zwei Drachen spielen mit einem Ball“. Die Bewegungen sind fließend, ruhig und einfach. Sie steigern das Körpergefühl. Eine Übung fasziniert mich besonders: Es geht darum, zu stehen. Aber nicht irgendwie, sondern mit dem Becken leicht nach vorn gewölbt, Füße in hüftbreitem Abstand, Schulten locker hängen lassen, Unterarme locker anwinkeln und die Hände halten, als würden sie auf einem Medizinball liegen. Andrea half mir dabei, nahm ein paar Korrekturen an meiner Haltung vor und siehe da: Ich konnte tatsächlich eine gewisse Energie spüren, zwischen meinen Händen und dann am ganzen Körper. Das hätte ich nicht gedacht.
Mein Fazit: Entschleunigung tut gut! Der richtige Kurs für alle Stressgeplagten.
Mehr Erfahrungsberichte aus unserer Redaktion in unserer Reihe „In Bewegung“
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