Träger Ball, rasantes Spiel

Immer den Ball im Blick: Neben Schnelligkeit und Ausdauer verlangt Squash auch volle Konzentration. Fotos: Matthias Piekacz

Aus treffpunkt campus Nr. 94, 02/2017

Squash ist eine Trendsportart, die viele begeistert. Doch was ist so toll daran, einen Ball in einem 9,75 Meter mal 6,40 Meter kleinen Raum gegen die Wände zu schlagen? Mit dieser Frage im Kopf schaute Lisa Purrio beim Squashkurs der Hochschule vorbei und weiß 45 Minuten später genau, was den Sport so reizvoll macht.

Text: Lisa Purrio

Was Sport angeht, bin ich schon seit meiner Kindheit experimentierfreudig: Von Leichtathletik und Volleyball über Schwimmen und Step-Aerobic bis hin zum Boxen habe ich schon so einiges ausprobiert. Squash fand sich bislang nicht in der Liste meiner getesteten Sportarten, daher kam der Auftrag, die Sportart für treffpunkt campus auszuprobieren, gerade recht. Meine Erwartungen: Ein kleiner Raum, in dem man sich mit einem Schläger gegenseitig den Ball um die Ohren haut.

Angekommen im Squash- und Fitnesscenter (SFC) in Buckau treffe ich auf meinen Trainer Thomas Kirchner. „Das Tolle am Squash ist, dass der Sport recht leicht erlernbar ist“, erklärt er. Squash sei bei den Studierenden sehr gefragt, die beiden Kurse für je zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien immer schnell ausgebucht. Thomas gibt mir eine kleine Einweisung, dann bekomme ich Schläger und Ball in die Hand gedrückt und betrete einen der fünf Courts, einem knapp zehn mal sieben Meter kleinen Raum. Über verschiedene Markierungen an den zwei Seitenwänden, der Stirnwand und dem Boden wird das Spielfeld eingeteilt. In meinem Court treffe ich auf Uni-Student Hendra, der in diesem Sommersemester mit Squash begonnen hat. „Die verschiedenen Schläge zu lernen, ist anfangs gar nicht so einfach, aber wenn man erst einmal drin ist, macht es richtig Spaß“, erzählt er.

Trainer Thomas Kirchner gibt uns eine erste Übungsaufgabe: Den Squashball, der erstaunlich klein und träge ist, mit dem Schläger in der Luft halten. Das klappt überraschend gut. Dann geht es jedoch an die erste Schlagtechnik: der Longline. Dafür werfe ich den Ball an die Wand, lasse ihn einmal auf dem Boden aufkommen und versuche ihn dann möglichst kräftig mit der Vorhand gegen die Wand zu spielen. Das ist gar nicht so einfach, denn der Ball hat kaum Sprungkraft. Ist er erst einmal auf dem Boden aufgekommen, muss der Schlag ziemlich schnell ausgeführt werden. Nach vielen Luftlöchern gewinne ich langsam ein Gefühl für Ball und Schläger. Als nächstes ist die Rückhand dran. Hier komme ich ganz schön ins Schwitzen. Hand und Unterarm müssen beim Schlagen eine feste Linie bilden, was mir ziemlich schwerfällt. Immer wieder knicke ich beim Spiel meine Hand ab – alte Volleyball-Gewohnheit. „Denk an deinen Arm“, ruft Thomas immer wieder. Er nimmt sich viel Zeit, ist sehr aufmerksam und gibt uns hilfreiche Tipps.

Nach den Grundübungen stelle ich mein Erlerntes unter Beweis. Meine neue Mitspielerin Vivian hat heute ihre dritte Trainingsstunde. „Hier kann man sich richtig auspowern“, strahlt sie. „In den letzten 15 Minuten wird gespielt. Das ist ziemlich anstrengend, macht aber unglaublich viel Spaß!“ Die Spielregeln lassen wir bei unserem Spiel noch außer Acht. Einziges Muss: Der Ball darf nicht mehr als einmal auf dem Boden aufkommen, bevor die Mitspielerin ihn trifft. Nachdem immer mehr Schläge sitzen, verstehe ich, wieso Hendra und Vivian so viel Spaß am Squash haben. Kommen die Bälle erst einmal sauber zurück, entwickelt sich ein unglaublich schnelles und spannendes Spiel. Aufmerksam hechten wir jedem Ball hinterher. Die schnellen, schwungvollen Bewegungen und das ständige Rennen stellen meine Kondition vor eine ganz schön große Herausforderung.

Am Ende der 45 Minuten bin ich zwar ausgepowert, der Spaß und die vielen tollen Eindrücke überwiegen aber klar. Squash ist eindeutig mehr als ein „Ball-um-die-Ohren-schlagen“. Hier geht es um Schnelligkeit, Koordination und Ausdauer. Genau das Richtige nach einer stressigen Woche.

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