Work hard, Work-out

Minitramp-Fitness ist schon seit einigen Jahren im Trend. Es ist ein Sport für jedermann (und jedefrau) und obwohl alle ein eigenes Trampolin haben, entwickelt man schnell ein Teamgefühl. Das Work-out macht dann nicht nur umso mehr Spaß, alle teilen auch dasselbe Leid: den Muskelkater. Fotos: Matthias Piekacz

Aus treffpunkt campus Nr. 103, 03/2019

Ein Work-out-Training? Auf dem Trampolin? Kein Problem für unsere Autorin. Schließlich ist sie mit dem Trampolin schon seit ihrer Jugend gut bekannt. Ein Sprung in den Feierabend. Oder: Das Leid vom ewigen Muskelkater.

Text: Sarah Krause

Minitramp-Fitness? Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet, war dafür aber überzeugt, dass ich ein bisschen Trampolinhüpfen schon schaffen würde. Ein Wunschdenken, wie ich schon bald feststellen würde. Donnerstag, 16 Uhr. Ich bewegte ich mich von meinem Schreibtisch rüber in die Bewegungshalle auf dem Magdeburger Hochschulcampus. Im Kurs mischten sich die Geschlechter. Auf Geheiß der Trainerin Sabine Wehnert holte sich jeder ein eigenes Minitrampolin sowie ein Paar Hanteln. Ich entschied mich bewusst für Ein-Kilo-Hanteln. Ich war mir sicher, dass mir meine Hand-Fuß-Koordination später einen Strich durch die Rechnung machen würde.

Mit aller Kraft springen

Wir begannen mit einem einfachen Hüpfen auf der Stelle, nahmen dann die Beine versetzt vor und zurück und hüpften anschließend mit geschlossenen Beinen von rechts nach links. Bis hierhin alles kein Problem. Beim abwechselnden Anfersen wurde es schon schwieriger. Durch das Rückfedern vom Trampolin konnte ich die Übung nur sehr langsam und mit viel Konzentration ausüben, man muss sich sicherlich erst einmal daran gewöhnen. Die anderen Teilnehmenden sahen jedenfalls sehr geübt darin aus.

Nach unserer Erwärmung begann das eigentliche Training. Zu einer Musik, die nur so zum Sport antrieb und mich ziemlich an Songs von Scooter erinnerte, sprangen wir los. Der Trick ist, wie uns Trainerin Sabine verriet, nicht besonders hoch zu springen, sondern mit dem Kopf auf einer Höhe zu bleiben, den Po herauszustrecken und sich mit aller Kraft aus den Beinen abzudrücken. In schnellen Bewegungen gingen sie auf, zu, vor und zurück. Kaum hatte ich die Knie vor dem Körper hochgezogen, schon spürte ich im nächsten Moment meine Ferse an meinem Gesäß. Mein Puls schnellte in die Höhe und das Atmen fiel schwer. Na ja gut, ich besitze sowieso nicht viel Ausdauer, doch das Springen war deutlich anstrengender, als es aussieht. Ein Song nach dem anderen schallte durch den Raum. Dazwischen gab es immer wieder kleine Trinkpausen. Die Choreografie wechselte: Mal sprangen wir zweimal mit offenen Beinen, einmal mit geschlossenen, dann abwechselnd nach rechts und links. Ich war schon nach den ersten zwei Songs völlig aus der Puste und sehnte mich nach jeder kleinen Trinkpause, um mich kurz erholen zu können. Ich ahnte, welch Muskelkater mich am nächsten Tag erwarten würde.

Es wird leichter – nicht

Die Hanteln kamen dazu. In den Händen haltend stießen wir sie in Boxbewegungen nach vorn. Natürlich standen die Beine auch dieses Mal nicht still und meine Befürchtung über meine fehlende Koordination bewahrheitete sich: Entweder bewegten sich meine Arme oder eben nur meine Beine. So ganz wollte beides gleichzeitig einfach nicht funktionieren.

Der Kurs unterteilte sich in insgesamt drei Abschnitte: Zuerst trainierten wir 45 Minuten auf dem Trampolin, danach folgte eine halbe Stunde Krafttraining. Aber auch die Übungen ohne Trampolin entpuppten sich als genauso anstrengend wie das Springen selbst. Wieder mit den Hanteln in der Hand machten wir Squats, auch als Kniebeugen bekannt, trainierten die Arme und den Rücken.

Es folgte – zum Glück – eine erneute Trinkpause, in der wir uns auf die letzte Einheit, das Cool-down, vorbereiteten. Für die Abkühlungsphase sollte sich jeder eine Yogamatte schnappen und ich freute mich auf 15 Minuten pure Entspannung. Doch nix da. Auch jetzt forderte Sabine Kraft und Ausdauer. Von Sit-ups über das Ausharren im Unterarmstütz bis hin zum senkrechten Beinheben war alles dabei. Wirklich entspannen konnte ich mich erst während der Dehnübungen, die wir in den letzten fünf Minuten ausführten.

Ehrlich gesagt, war ich nach anderthalb Stunden vollkommen am Ende und dennoch breitete sich ein gutes Gefühl in mir aus. All der Stress aus dem Alltag war wie weggeblasen. Noch nie zuvor habe ich ein solch anstrengendes Work-out durchgezogen, das mich teilweise wirklich an meine Grenzen brachte. Meinen wohlverdienten Feierabend würde ich mit fittem Gefühl genießen – aber erst einmal unter die kalte Dusche springen.

Mehr Erfahrungsberichte aus unserer Redaktion in unserer Reihe „In Bewegung“.

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