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- Elektrotechnik: Steffen Greisler
Immer unter Strom
Steffen Greisler hat den Bachelor-Studiengang Elektrotechnik mit Vertiefungsrichtung Elektrische Energieanlagen studiert. Anschließend entschied er sich für den darauf aufbauenden Master-Studiengang Regenerative und Rationelle Gebäudeenergiesysteme. Foto: Klaus Bätzler
Aus treffpunkt campus Nr. 80, 05/2014
Welche Türen ein Abschluss in Elektrotechnik öffnet, ist vielen selbst während des Studiums noch nicht bewusst. Umso besser gefällt Steffen Greisler auch in der Retrospektive das breitaufgestellte Curriculum. Heute ist der 37-Jährige aus Magdeburg stellvertretender Teamleiter für Energieversorgung im Technischen Werkservice im Mercedes-Benz-Werk Rastatt von Daimler.
Interview: Katharina Remiorz
Warum haben Sie sich für das Elektrotechnik-Studium entschieden?
Nach meiner Ausbildung zum Kommunikationselektroniker bei der Deutschen Bahn, vier Jahren als Techniker bei der Bundeswehr und einer Zeit als Elektroniker bei Enercon habe ich mich entschlossen, mein Abitur nachzuholen. Nach dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“ habe ich 2006 angefangen, Elektrotechnik zu studieren. Am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten mit Mathematik, da musste ich mich mehr bemühen. Ansonsten ist mir das Studium recht leicht gefallen, weil die Ausbildung sehr praktisch war. Man konnte sich alles vorstellen das war etwas Greifbares. Wir waren ein sehr starker Jahrgang, im Übrigen nur Männer, die von überall herkamen, und ich habe viele interessante Leute kennengelernt. Außerdem konnte man jederzeit mit Problemen zu den Dozenten gehen, die fachlich topfit waren. Viele Fächer helfen mir heute noch, zum Beispiel Leistungselektronik, Hochspannungstechnik und Blitzschutz- und Erdungstechnik.
Sie haben während Ihres Studiums als Hilfswissenschaftler und Projektmitarbeiter an der Hochschule gearbeitet. Was waren Ihre Aufgaben?
Ein Professor hatte, als ich im dritten Semester war, jemanden im An-Institut gesucht. Damals habe ich in der Kommunikationstechnik angefangen und wechselte ein Jahr später zur Hochspannungs- und Hochstromtechnik, wo ich bis zum Abschluss meines Master-Studiums geblieben bin. Ersteres war der reine Elektronikjob. Bei letzteren habe ich Laborversuche durchgeführt und weiterentwickelt. Das war sehr interessant. Über einen der Versuche habe ich auch meine Bachelor-Arbeit geschrieben. Besonders die Arbeit mit Fernstudenten, also Meistern oder Technikern, die eine Weiterbildung zum Ingenieur gemacht haben, war ein Mehrwert für mich, weil sie mir viel Input aus der Praxis geben konnten. Zudem habe ich für Unternehmen diverse Testreihen realisiert.
Sie arbeiten heute im Technischen Werkservice im Mercedes-Benz-Werk Rastatt von Daimler. Wie gestaltet sich Ihre Arbeit?
Daimler hat viele Werke, die mit Energie versorgt werden und deshalb einen hohen Bedarf an Elektroingenieuren haben. Mein Team ist für die Energieversorgung zuständig, also Kälte, Wärme, technische Flüssigkeiten, Druck und Elektrizität. Ich bin im Bereich Elektrotechnik verantwortlich für den Spannungsbereich 0,4 bis 110 Kilovolt sowie für das Thema Powerquality, das heißt für die Erhöhung der Qualität des elektrischen Stromes im Stromnetz. Das bedeutet sehr viel Messtechnik, sehr viel Leistungselektronik und Hochspannungstechnik – also alles das, was ich studiert habe. Dazu kommen noch alle Arten von Energieprojekten, die wir haben, wie zum Beispiel Blockheizkraftwerke. Da bin ich für die Planung und den Betrieb der Anlagen, die rund um die Uhr laufen, zuständig.
Wer hat Sie während Ihres Studiums inspiriert?
Prof. Dr.-Ing. Dieter Haentzsch ist ein Mensch, der fachlich sehr breit aufgestellt ist und menschlich gut erklären kann. Prof. Dr.-Ing. Hans-Ulrich Bake hatte immer Zeit und immer eine Antwort parat. Ein absolutes Allround-Talent ist Prof. Dr.-Ing. Albert Seidl.
Was würden Sie Studierenden während des Studiums raten?
Sie sollten sich überlegen, warum sie studieren und was sie später mal erreichen wollen, sich rechtzeitig bewerben, aber auch Jobmessen besuchen. Mit diesem Abschluss kann man soviel machen, da denkt man während des Studiums noch gar nicht dran.
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