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DFG-Projekt PflewaK
Bewältigung von Pflegeereignissen im wahlfamilialen Kontext am Beispiel von LSBT* Pflegebedürftigen Relevanz sozialer Netzwerke in der Pflege


Im Projekt PflewaK untersuchen wir den Umgang mit altersbedingter Pflegebedürftigkeit in wahlfamilialen sozialen Netzwerken. Wahlfamilien sind nicht-verwandtschaftliche Beziehungen. Dabei fokussieren wir hauptsächlich Personen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder inter* definieren, aber schließen für die Vergleichbarkeit auch heterosexuelle Menschen in die Studie ein. Wir wollen durch das Projekt unter anderem erfahren, welche Formen sozialer Unterstützung von wahlfamilialen Netzwerken ausgehen und welche Rolle diese Unterstützung bei der Bewältigung von Pflegeereignissen spielt. Wir möchten zudem erforschen, welche Erfahrungen LSBTI* Senior*innen und ihre An- und Zugehörigen mit der Altenhilfe machen. Dadurch sollen Impulse für eine diversitätssensible Weiterentwicklung des Pflege- und Altenhilfesystems gesetzt werden.


Hintergrund und Zielsetzung
Soziale Unterstützung trägt im Alter zum Erhalt der psychischen und körperlichen Gesundheit bei. Insbesondere im Fall von Pflegebedürftigkeit können (Wahl-)Familienmitglieder, Freund*innen und Bekannte auf vielfältige Art Unterstützung leisten.
Praktische, emotionale oder pflegerische Hilfe wird in unserer Gesellschaft häufig durch erwachsene Kinder und Partner*innen geleistet. In unserem Projekt fokussieren wir als Zielgruppe allerdings in erster Linie LSBTI* Personen, die im Vergleich zu cisgender und heterosexuellen Menschen häufiger kinderlos und alleinstehend sind. Vor diesem Hintergrund stellen wir die Frage, auf welche Arten von sozialen Netzwerken LSBTI*-Senior*innen im Fall von Pflegebedürftigkeit zurückgreifen und wie sie gemeinsam mit ihren Angehörigen mit ihrem Pflegebedarf umgehen. In diesem Zusammenhang planen wir auch, heterosexuelle alleinstehende Personen (mit und ohne Kinder) in die Studie mit einzubeziehen, um herauszufinden, wie die sexuelle Orientierung und/oder geschlechtliche Identität über den Familienstand hinaus den Umgang mit Pflegebedürftigkeit beeinflusst.


Datenerhebung
Um unsere Forschungsfragen zu beantworten, planen wir ab Januar 2023 ca. 30-40 qualitative Interviews durchzuführen. Die Interviews dauern ca. 2 Stunden. Die Erhebung und Aufbewahrung der Daten erfolgt DSGVO-konform.

 

 

Kontakt:
E-Mail: pflewak@sgm.h2.de

Tel.: (0391) 886 42 83

Projektleitung

Gesundheitspolitik

Prof. Dr. Ralf Lottmann

Tel.: (0391) 886 42 50
Fax: (0391) 886 42 93
E-Mail: ralf.lottmann@h2.de

Besucheradresse: Haus 1, Raum 2.31
Sprechzeit: nach Vereinbarung per Mail oder Moodle

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