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Berit´s Studienaufenthalt an der Staatlichen Linguistischen Universität Moskau (Russland)
Vorbereitung
Meine Studienzeit in Moskau betrug 2 Semester. Doch bevor es überhaupt losgehen konnte, gab es einige Dinge zu klären. Die Partneruniversität braucht einen Bewerbungsantrag, ein auf Russisch verfasstes Motivationsschreiben sowie einen in russischer Sprache geschriebenen Lebenslauf. Für Russland ist es notwendig ein Visum zu beantragen. Ich kann hier den Visumdienst www.visum.de nur empfehlen, aber auch in Reisebüros bekommt man gute Hilfe.
Wenn es dann endlich soweit ist, sollte man an einige Dinge denken, z.B. an alle notwendigen Dokumente (Reisepass, Visa, Auslandskrankenversicherungsnachweis) und Passbilder (bis zu 10 Stück; für Studentenausweis, Registrierung, Metrokarte, Einlassschein für Wohnheim…)
Außerdem würde ich empfehlen bereits größere Geldmengen in Rubel dabei zu haben. Gerade für die ersten Tage ist das sehr ratsam, da man sich noch nicht so gut auskennt und auch nicht jeder Bankautomat funktioniert. Sehr hilfreich ist auch ein Stadtplan, ebenso wie ein Metroplan. Am Tag nach der Ankunft findet in der Universität die Registrierung statt. Es sind der Reisepass, das Visum, der Krankenversicherungsnachweis sowie Passbilder (für Registrierung, Studentenausweis) mitzubringen. Die Visaverlängerung gibt es im Laufe des Semesters.
Die Universität
An der Moskauer Universität habe ich den Studiengang des Übersetzens belegt.
Die Auswahl der Lehrveranstaltungen ist recht groß. Am Anfang des Semesters wird man durch einen Test in Gruppen verschiedener Sprachniveaus eingeteilt. Jede Gruppe hat ihren eigenen Stundenplan. Meiner Meinung nach ist dieses System sehr gut, da meist sehr kleine Gruppen entstehen und dadurch den Dozenten die Möglichkeit gegeben wird sich im Unterricht intensiv mit den Studenten zu beschäftigen und sich dem jeweiligen Niveau gut anzupassen. Man ist aber nicht unbedingt an den Stundenplan gebunden. Es gibt immer die Möglichkeit auch Veranstaltungen zu besuchen, die nicht auf dem Plan stehen, z.B. Englischkurse bzw. Veranstaltungen nicht zu besuchen. Kurse die ich belegt habe waren: Geschichte Russlands, Mündliche Kompetenz, Grammatik, Lesen, Russische Literatur, Soziologie, Übersetzen Russisch-Deutsch, Übersetzen Deutsch-Russisch +Theorie, Mediensprache.
Die Studienberatung fand durch Alla Nikolaevna statt. Mit ihr kann man alles besprechen. Sie hilft einem dabei die richtige Gruppe zu finden und ist auch sonst für Fragen immer offen. Sie ist ein sehr positiver und vor allem geduldiger Mensch, aber ich muss dennoch sagen, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass sie nicht richtig Bescheid weiß. Leider gab es einige Probleme dadurch. Im Endeffekt konnten diese aber auch immer geklärt werden. Ein weiterer Mangel, ab und an hatte ich Probleme sie zu erreichen, weil sie nicht immer in ihrem Büro zu finden ist, da sie auch noch Unterricht gibt und keiner in ihrem Büro Bescheid weiß. Zur Ausstattung der Hochschule ist zu sagen, dass gerade die Bibliothek der Universität im Bereich Übersetzten sehr gut ausgestattet ist. Ansonsten gibt es auch einen Computerraum mit Internetzugang. Aber das Ausdrucken und Kopieren ist etwas komplizierter, doch durch Alla Nikolaevna wird einem auch dabei Abhilfe geschaffen. Die technische Ausstattung ist nicht mit der deutschen zu vergleichen, reicht aber dennoch aus.
Man kann an den Sportkursen der Universität teilnehmen. Für die russischen Studenten ist dies Pflicht, d.h. man hat in den Sportkursen, z.B. Fußball, Volleyball, Badminton und Aerobic, die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und so vielleicht auch Tandempartner zu finden. Für Sportmuffel besteht außerdem die Möglichkeit im Chor zu singen. Die russischen Studenten sind auch auf der Suche nach Sprachpartnern, aber durch den getrennt stattfindenden Unterricht ist das für beide Seiten schwierig zu organisieren, aber wenn man erst mal den Kontakt aufgebaut hat, dann steht einer guten Sprachpartnerschaft nichts mehr im Wege.
Unterkunft
Im Wohnheim sind im Normalfall keine einheimischen Studenten untergebracht, aber wenn man einfach nur auf der Suche nach sozialen Kontakten ist, egal welcher Herkunft, lassen sich diese vor allem im Wohnheim knüpfen. Hier sind eigentlich nur ausländische Studenten untergebracht. Sie sitzen sozusagen mit einem im selben Boot. In dem Wohnheim kann man ganz gut leben. Es ist zwar etwas alt und nicht alles funktioniert, aber der Hausmeister ist immer gern bereit etwas zu reparieren. Etwas schwierig hat sich jedoch das Waschen der Wäsche gestalten lassen, denn dies geschah per Hand. Aber man gewöhnt sich an alles.
Das Wohnheimpersonal ist im Allgemeinen sehr freundlich. Besonders gut fand ich die Bewachung des Wohnheims, denn dadurch fühlte man sich immer sicher. Allerdings wurde dadurch der Empfang von Besuch erschwert. Im Wohnheim teilt man sich zu dritt einen Wohnkomplex. Dieser besteht aus einem Doppelzimmer, einem Einzelzimmer, einem Bad und einer Toilette. Auf jeder Etage gibt es 2 Gemeinschaftsküchen. Man hat auch die Möglichkeit in die kleine Kantine zu gehen (durch die Partnerschaft der Universitäten haben Studenten aus Magdeburg einen Betrag von 220 Rubel pro Tag zur Verfügung). Der Weg vom Wohnheim zur Universität ist in gut 10 Minuten zu bewältigen. Es findet auch Unterricht im Wohnheim statt.
Die Stadt
Für einen längeren Auslandsaufenthalt bietet es sich an eine Kreditkarte dabeizuhaben. Dadurch spart man die doch recht hohen Gebühren. Banken gibt es in Moskau zwar genug, aber bei einigen kann es ab und an zu Problemen kommen. In der Nähe der Universität befindet sich eine Raiffeisenbank mit der es nie Probleme gab. Diese kann ich also nur empfehlen. Moskau ist im Prinzip eine teure Stadt, aber wer genau hinguckt, kann immer sparen. Es gibt Läden (Ашан) in denen die Preise ähnlich wie die deutschen sind. Durch den Studentenausweis kann man auch gut sparen, besonders was den Eintritt für Museen angeht. Aber auch das Metrofahren ist für Studenten günstiger. Die Metro ist meiner Meinung nach das beste öffentliche Verkehrsmittel. Sie ist am schnellsten und bringt einen so ziemlich überall hin. Andere Verkehrsmittel sind kleine Busse oder auch Straßenbahnen. Die sind aber, im Gegensatz zur Metro, immer vom Verkehr abhängig.
Langeweile in Moskau kann es auf keinen Fall geben. Hier steht einem alles offen. Theater, Kino, Sport, Kultur und und und… Es lohnt sich die Stadt zu erkunden, aber auch die Umgebung. Auch für Nachtschwärmer hat die Stadt eine breite Auswahl an Freizeitaktivitäten zu bieten. Wenn einem Moskau dann doch mal zu viel wird, gibt es auch super Möglichkeiten für Tagesausflüge oder Wochenendtrips.
Mein Fazit
Um ein Fazit zu ziehen kann ich sagen, dass wohl aller Anfang schwer ist und man diese Tatsache in Moskau sehr schnell lernen muss. Gerade zu Beginn hatte ich sehr große Probleme mich zurechtzufinden. Das lag zum größten Teil an den doch sehr großen Sprachproblemen, die man zum Glück im Laufe des Studiums relativ gut beheben konnte. Aber auch die Stadt selbst hat es mir nicht immer leicht gemacht. Die Menschen können sehr unfreundlich sein, überall herrscht Stress. Es hat ein wenig gedauert, aber ich habe mich dann doch sehr an diese wunderschöne Stadt gewöhnt.
Ich für meinen Teil bin sehr froh mein Auslandsstudium in Moskau verbracht zu haben. Es hat meiner russischen Sprache auf jeden Fall sehr geholfen. Aber meiner Meinung nach sollte man nur dann nach Moskau kommen, wenn man keine allzu großen sprachlichen Probleme hat. Es ist wirklich sehr schwer sich zurechtzufinden und die meisten Leute bringen leider weder Geduld noch Verständnis auf. Eine kleinere russische Stadt ist dann wohl eher angebracht.
Kontakt
Julia Krumm
Tel.: (0391) 886 41 19
E-Mail: julia.krumm@h2.de
Besuchsadresse: Haus 4, Raum 1.02.2
Sprechzeiten:
Montag
14:00 – 15:00 Uhr
Dienstag
11:00 – 12:00 Uhr | 14:00 – 15:00 Uhr
Geänderte Sprechzeit 14.05.: 14:00 – 14:30 Uhr
Donnerstag
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Freitag
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