Sarah´s Studienaufenthalt am University College Sjaelland in Roskilde (Dänemark)

 

Ich studiere Angewandte Kindheitswissenschaften an der Hochschule Magdeburg-Stendal am Standort Stendal und wollte unbedingt ein Auslandssemester im 5. Semester machen. Durch die Hilfe von Frau Hungerland bin ich auf das Programm „Children at Risk“ der Partnerhochschule University College Sjaelland gestoßen, an welcher ich von September bis Dezember 2012 studiert habe.

Die Bewerbung bei der Gasthochschule verlief ohne Probleme. Ursprünglich wollte ich aber nach Schweden gehen, doch die Universität bot nicht ausreichend Kurse in englischer Sprache an und demnach hätte ich nicht die geforderten 30 Creditpoints erreicht. Frau Hungerland, die ECTS-Beauftragte meines Studiengangs, bekam durch einen Zufall eine Mail von der Universität in Dänemark, dass für das Programm „Children at Risk“ noch freie Plätze vorhanden sind. Ich bewarb mich wenige Tage später und bekam eine Zusage. Ich schickte einige Dokumente nach Dänemark, um meine Bewerbung zu vervollständigen. Dies verlief ohne Probleme und ich bekam meine Dokumente zeitnah zurück.

Da ich mein Auslandssemester eigentlich in Schweden absolvieren wollte, hatte ich in der Hochschule in Stendal im Vorfeld als Zweitsprache Schwedisch belegt. Glücklicherweise hilft dieses Vorwissen auch beim Lesen in Dänisch, denn die Sprachen sind sich sehr ähnlich. Zudem habe ich mir eine Sprach-CD auf Dänisch bestellt und im Vorfeld etwas Dänisch gelernt, sodass ich nicht ganz so unwissend nach Dänemark reiste. Ansonsten habe ich im Vorfeld englischsprachige Romane gelesen, Serien auf Englisch geschaut und mir die Studieninhalte von der Universität in Dänemark durchgelesen. Außerdem habe ich die Zwischen- und Abschlussberichte von den Studierenden gelesen, welche zuvor an der Universität studiert haben und ich habe mich natürlich im Internet auf einigen Seiten über das Land und die Universität informiert.

Um eine Unterkunft musste ich mich nicht bemühen, denn wir bekamen eine Unterkunft von der Universität in Dänemark gestellt. Angereist bin ich mit dem Zug. Das war ziemlich entspannt und wesentlich billiger als mit dem Flugzeug, da ich unbegrenzt viel Gepäck mitnehmen konnte. 

Die Gasthochschule

Das Programm „Children at Risk“(30 Credits) umfasste folgende Kurse:

  1. Cultural understanding and intercultural competence (5 ECTS),
  2. Creative and aesthetic expressions related to pedagogical work (5 ECTS),
  3. Children and Youth at Risk (10 ECTS)
  4. Problem oriented project related to Children and Youth at Risk (10 ECTS).

 

Während des gesamten Semesters mussten wir 4 “Assignments” schreiben, welche meist in einer Gruppe von 4 Personen verfasst wurden. 

Das Kursangebot ist perfekt von den Dozenten zusammengestellt wurden und es traten im Vergleich zum Studium in Stendal sehr selten Überschneidungen auf.   

Das Programm „Children at Risk“ ist definitiv eine sinnvolle Ergänzung zu dem Lehrangebot in Stendal. Wir arbeiteten sehr praxisnah und reflektierten häufig unsere eigene Rolle als ‘social worker‘ in Bezug darauf, welche Auswirkungen unser Handeln auf das Kind, den Jugendlichen sowie die Familien haben kann. Somit ist Selbstreflexion das A und O in dem Studiengang. Zudem lernten wir sehr viele sozialpädagogische Methoden kennen. Dazu hatten wir meist einen Theorietext zu lesen, an welchem wir die Methode dann praktisch (oft in Gruppen) durchführten, um ein Gefühl für diese Methode zu bekommen und um sie besser zu verinnerlichen.

Außerdem arbeiteten wir an unseren Schwerpunkten/Themen epochenweise, was bedeutet, dass wir eine Woche Thema A behandelten und in der nächsten Woche Thema B. Somit ist es möglich, sich mit dem Thema tiefgründiger auseinanderzusetzen. Ein weiterer Aspekt im Vergleich zum Studium in Stendal ist, dass sehr viel Wert auf Gruppenarbeit gelegt wird, um in Austausch mit den verschiedenen Nationalitäten treten zu können und um ihre Arbeitsweise in Bezug auf „Children and Youth at Risk“ zu erfahren. Des Weiteren wurden im Vergleich zu Stendal keine Referate und auch keine Klausuren gehalten/geschrieben, sondern es wurde viel Wert auf Gruppen- und Projektarbeit gelegt.

Das Universitätsgebäude ist erst vor kurzem ganz neu gebaut wurden und wurde wenige Wochen vor unserer Anreise von den dänischen Studierenden und Dozenten bezogen. An der Universität hat man viele Möglichkeiten seine Freizeit aktiv und kreativ zu gestalten. Neu war für mich, dass jeder Lehrraum verglast ist und man seinen Studentenausweis benötigt, um die Lehrräume zu öffnen. Außerdem gibt es UNISEX-Toiletten: verrückt!

Bei Problemen jeglicher Art (sei es allgemein oder fachlich), gab es immer die Möglichkeit mit den Dozenten in Kontakt zu treten. Sie geben gleich am ersten Tag ihre Emailadresse und Handynummer bekannt, so dass man sich jederzeit melden kann. Die Dozenten haben kein eigenes Büro, sowie man es in Stendal gewohnt ist. Somit ist es die beste Möglichkeit bei dringenden Fragen, sie per Email zu kontaktieren.

Die Universität war in 10 min mit dem Zug und in 15 min mit dem Fahrrad von unserem Wohnort Hedehusene zu erreichen. Die Ausstattung der Lehrräume der Universität ist perfekt: In jedem Raum sind digitale Medien vorhanden und um dem Unterricht zu folgen ist es gut, wenn man seinen eigenen Laptop dabei hat. Schade jedoch ist, dass in der Bibliothek fast keine Literatur auf Englisch zu finden war.

Die Universität hat außerdem drei große Sporthallen, so dass man auch während des Studiums sportlich aktiv sein kann. Es wurden außerdem verschiedene Sportkurse angeboten, die man besuchen konnte, indem man sich zuvor in die Sportliste an der Anmeldung im Eingangsbereich der Universität eintrug. 

Der Kontakt zu dänischen Studierenden ist oft nicht ganz einfach herzustellen, aber über die von der Universität organisierten Tutoren bietet sich die Möglichkeit, auch andere dänische Studierende kennenzulernen. Außerdem kann man viele Studierende auf der Erstsemesterparty oder in der ‘Afterschoolbar‘ kennenlernen. Jedoch hatten wir eher wenig Kontakt zu anderen internationalen Studierenden. Doch durch einen Zufall hatten wir bei Facebook eine Gruppe von ERASMUS-Studenten kennengelernt, die an der RUC Roskilde studierten. 

Unterkunft und Freizeit

Die Universität hat für die Austauschstudierenden in Hedehusene zwei Häuser mit je neun Zimmern angemietet. Beide Häuser waren sehr geräumig. Mein Zimmer war klein, aber es war alles vorhanden, was man benötigt: Tisch, Schrank, Bett, Stuhl, Lampen. Man teilt sich Küche, Wohnzimmer und Bad zusammen mit den anderen Studierenden. Im ganzen Haus gibt es W-LAN. Das Zimmer kostet pro Monat ca. 300 € und einmalig ist eine Kaution von 150 € zu entrichten, die man am Ende wieder ausgezahlt bekommt. Im Preis ist Strom und Wasser enthalten.

Die Vermittlung und der Kontakt zur Hochschule waren sehr freundlich. Sie informierten uns über ihr Vorhaben via Email. Alle zusammen wohnten wir in Hedehusene, in einem kleinen Ort nahe der Universität (ca. 15 min mit dem Fahrrad). Daher war die Unterkunft auch preiswerter als eine vergleichbare Unterkunft in der Innenstadt von Roskilde, die bei ca. 450 € monatlicher Miete liegt.

Das International Office der Universität hatte uns für den ersten Monat Fahrräder frei zur Verfügung gestellt. Für die restlichen 2 ½ Monate war es möglich das Fahrrad für 300 DKK (ca. 40 €) zu mieten, so dass der Weg zur Universität leicht mit dem Fahrrad zu bewältigen war.

Roskilde hat eine sehr schöne Altstadt und ist direkt am Hafen gelegen. Sie bietet viele Möglichkeiten für Unternehmungen in der Woche und auch am Wochenende.

Besonders kann ich folgendes empfehlen:

  • Hedeland (Naturpark mit Amphitheater) in Hedehusene 
  • Radtouren in der Natur
  • Roskilde (Wikingermuseum und Segeltour), Kopenhagen (Kanalfahrt, Christiania) 
  • Ausflüge nach Schweden (1 Stunde mit dem Zug/Bus nach Malmö)
  • Ausflug in den Wald/Zelten
  • Besuch von sozialen Einrichtungen
  • Afterschoolbar (jeden Freitag ab 15.00 bis 23.00 in der Universität)
  • Schwimmen (Monatskarte für ca. 15€/Person)

Tipps für nachfolgende Studenten und Fazit

Du brauchst definitiv einen Rucksack, in den ein Laptop passt (wird in der Universität fast jeden Tag benötigt), außerdem ausreichend Kosmetikartikel (sehr teuer) und Regenkleidung, denn das Wetter ändert sich von Tag zu Tag.

Zu empfehlen ist ebenso ein Konto bei der DKB zu eröffnen (kostenlos Bargeld abheben und z. T. kostenlos bezahlen). Außerdem benötigst du eine VISA-Karte, um in der Mensa das Essen zu bezahlen. Diese erhältst du automatisch, wenn du ein DKB-Cash-Konto bei der Deutschen Kreditbank eröffnest. Es fallen für dich durch die Eröffnung keine Kosten an, sondern du bekommst sogar deine beiden Karten (EC und VISA-Karte) verzinst. 

Zu guter Letzt empfehle ich jedem mit dem Zug anzureisen; das spart Kosten, auch wenn man etwas länger unterwegs ist.

Alles in allem lohnt es sich definitiv ein Auslandssemester zu absolvieren; schon allein um neue Erfahrungen zu sammeln.

Also bewirb dich jetzt und starte durch! 

Kontakt

Julia Krumm

Tel.: (0391) 886 41 19
E-Mail: julia.krumm@h2.de

Besuchsadresse: Haus 4, Raum 1.02.2

Sprechzeiten:

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