Gebärdensprachdolmetschen

MD

Magdeburg

Studienabschluss
Bachelor of Arts

Studienart
grundständiges Bachelorstudium

Studienbeginn
Das Studium beginnt zum Wintersemester.
Bewerbungsschluss: 15.07. (deutsche Hochschulzugangsberechtigung) bzw. 31.05. bei uni-assist (ausländische Bildungsnachweise)


Regelstudienzeit
Die Regelstudienzeit beträgt 8 Semester.

Zulassungsbeschränkung
zulassungsbeschränkt

Bemerkungen
Besondere Zulassungsvoraussetzung

Studienziele

Das Studium bereitet die Studierenden durch eine wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte Ausbildung darauf vor, in einer Vielzahl von Situationen zwischen hörenden Menschen und tauben bzw. hörbehinderten Menschen, die in ihrem Alltag die Deutsche Gebärdensprache nutzen, zu dolmetschen. Professionelle Dolmetscher*innen haben dabei nicht nur die Aufgabe, Inhalte von einer Sprache in die andere zu übertragen. Sie benötigen außerdem fundierte kulturelle Hintergrundkenntnisse, linguistisches Wissen sowie Strategien zum Dolmetschprozess. Diese Inhalte erwarten Sie im Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

„Auf den Campus komme ich jeden Tag sehr gerne.“

Lilia Nentwig ist 35 Jahre alt, kommt aus Frankfurt am Main und studiert Gebärdensprachdolmetschen an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Gedolmetscht wurde das Video von Student Justin Briese.

Akkreditierung

Dieser Studiengang ist akkreditiert. Die Akkreditierung wurde durchgeführt von der Akkreditierungsagentur im Bereich Gesundheit und Soziales e.V. (AHPGS).

Studieninhalte

Erwerb der Deutschen Gebärdensprache (DGS)

Die Grundlage des Dolmetschens ist das Beherrschen mindestens zweier Sprachen. Bereits im ersten Semester beginnen die Studierenden die Deutsche Gebärdensprache in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen und mit verschiedenen Schwerpunkten zu erwerben. Das Curriculum orientiert sich dabei am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GERS), sodass Studierende im Studium schrittweise Sprachkenntnisse bis zur Niveaustufe B2/C1 erlangen. So können Absolvent*innen in ihrem Berufsalltag auf eine fundierte Sprachkompetenz in der Deutschen Gebärdensprache zurückgreifen und diese weiter ausbauen.

Sprachwissenschaftliche Betrachtungen

Um zwischen zwei Sprachen professionell dolmetschen zu können, genügt eine praktische Sprachkompetenz nicht aus - eine Reflexion auf theoretischer Ebene ist unabdingbar. Daher werden in den ersten drei Semestern linguistische Grundlagen sowohl in der Deutschen Gebärdensprache als auch in der Deutschen Laut- und Schriftsprache behandelt. Die Studierenden setzen sich mit theoretischen Aspekten auseinander, lernen Fachbegriffe kennen und werden mit Forschungsmethoden bekannt gemacht.

Deaf Studies und Kultur tauber / hörbehinderter Menschen

Da es im Dolmetschprozess bei weitem nicht nur darum geht, Inhalte von einer Sprache in die andere zu übertragen, bekommen Studierende einen Einblick in kulturelle Hintergründe tauber Menschen und lernen Normen, Werte und Traditionen der Taubengemeinschaften kennen. Diese Themen werden im wissenschaftlichen Diskurs im Rahmen von Lehrveranstaltungen zu Deaf Studies vertieft, hinterfragt und diskutiert.

Nach der Vermittlung von Grundlagen in den ersten drei Semestern erfolgt erste Auseinandersetzung mit möglichen Themenbereichen, die im Rahmen eines Projektes eigenständig erforscht werden können. Die Bachelor-Arbeit kann an das gewählte Thema sowie die bereits geleistete Arbeit anknüpfen.

Dolmetschwissenschaften und Praxis

Nachdem Grundlagen in der Sprachkompetenz gelegt sind, wenden sich die Studierenden im dritten Semester theoretischen und praktischen Aspekten des Dolmetschens zwischen Deutscher Laut-/ Schriftsprache und Deutscher Gebärdensprache zu. Im Laufe der nächsten Semester beschäftigen sie sich mit translationswissenschaftlichen Ansätzen, praktischen Dolmetschübungen und den unterschiedlichen Einsatzbereichen im Berufsalltag.

Im siebenten Semester bearbeiten die Studierenden einen Themenbereich des Dolmetschens im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit, bevor sie dann im achten und letzten Semester ein Praxissemester absolvieren. In dieser Zeit sollen die angehenden Dolmetscher*innen einen realistischen Einblick in ihren späteren beruflichen Alltag bekommen und ihr erworbenes Wissen in der Praxis anwenden.

Ergänzungsfächer und Bezugswissenschaften

Im Rahmen sogenannter Ergänzungsfächer können sich die Studierenden breit gefächertes Wissen aneignen. Gewählt werden kann zwischen Fächern,

  • die den Dolmetschprozess unterstützen (Sprechtraining, Rhetorik, Gedächtnistraining),
  • die den Prozess um einige Aspekte erweitern (Körpertraining, Pantomime und Schauspielkunst) oder
  • die neue Sprach(formen) einführen (Kommunikation mit Taubblinden, International Sign, Fremdgebärdensprachen, Englisch).

Außerdem können Studierende in den ersten vier Semestern je ein passendes Modul u. a. aus den Sozialwissenschaften wählen. Ziel der so genannten Bezugswissenschaften ist es, Einblicke in andere wissenschaftliche Bereiche zu gewinnen und dieses erlangte Wissen im späteren Berufsalltag nutzen zu können.  

Regelstudien- und Prüfungsplan

Modulhandbuch

 

 

 

Voraussetzungen

Um als Gebärdensprachdolmetscher*in tätig zu werden, sind gutes Hör- und Sehvermögen sowie eine gute Aussprache erforderlich. Sollten Einschränkungen in diesen Bereichen vorliegen, wird die Aufnahme des Studiums nicht empfohlen. In Zweifelsfällen setzen Sie sich bitte mit der Studienfachberatung in Verbindung.

Zulassungsvoraussetzung ist der Nachweis über die Hochschulzugangsberechtigung in Form der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife (Abitur), der Fachhochschulreife oder vergleichbarer Abschlüsse.

weitere Informationen zum Hochschulzugang


Zusätzlich sind als studiengangsspezifische Voraussetzung Grundkenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache im Umfang von 60 Unterrichtsstunden nachzuweisen.

Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Für die Studienplatzvergabe wird ein Zulassungsverfahren durchgeführt. Das Ergebnis eines fachspezifischen Studierfähigkeitstest wird dabei berücksichtigt. Informationen finden Sie hier: Satzung zur Durchführung des Auswahlverfahrens 16/2022

Informationen zu DGS-Intensivkursangebote der Hochschule finden Sie hier.

Aufgrund der aktuellen Situation muss der Unterricht nicht in Präsenzform besucht werden. Der Nachweis kann auch auf der Grundlage einer Teilnahme an einschlägigen Online-Lehrangeboten für die Deutsche Gebärdensprache erfolgen.

Die Absolvierung des Lehrgangs bei folgenden Anbietern wird empfohlen:

Es sei darauf hingewiesen, dass auch Angebote andere Anbieter den Voraussetzungen gerecht werden und die Unterrichtseinheiten nicht zwingend bei den genannten Anbietern absolviert werden müssen. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass die Eignung eines anderen Kurses erst geprüft werden muss.

Perspektiven

Einsatzbereiche und Tätigkeitsfelder

Absolvent*innen des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen sind als – häufig freiberuflich tätige – Dolmetscher*innen in den unterschiedlichsten Einsatzgebieten anzutreffen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo hörende Menschen und taube/hörbehinderte Menschen, die die Deutsche Gebärdensprache nutzen, zusammentreffen und Kommunikation ohne Dolmetscher*in nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Diese Einsatzbereiche umfassen: Arbeitsleben, Aus- und Weiterbildung sowie Studium, Gesundheitswesen, Behörden, Justizwesen, Kulturbereich oder Medien.

Karrierewege von Absolventinnen und Absolventen

Zum Interview mit Absolventin Stefanie Sens: Am Leben ganz nah dran

Stefanie Sens studierte Gebärdensprachdolmetschen an der Hochschule Magdeburg-Stendal und ist als freiberufliche Dolmetscherin für Gebärdensprache in Sachsen-Anhalt tätig. Gedolmetscht wurde das Interview von dem Studenten Vincent Schiprowski.

Master-Studium

Nach dem Erwerb des ersten akademischen Abschlusses haben die Absolventinnen und Absolventen verschiedene Optionen: Sie können entweder in den Beruf einsteigen, gleich weiterstudieren oder ein Master-Studium nach einer Berufsphase – berufsbegleitend oder im Direktstudium – beginnen. Ein guter Abschluss des Bachelor-Studiums ist Voraussetzung für die Zulassung zu einem Master-Studiengang. Ein Master-Abschluss berechtigt grundsätzlich zur Promotion.

Informieren Sie sich über unsere Master-Studiengänge!

Informationen für Studieninteressierte mit ausländischen Bildungsnachweisen

Hochschulzugang

Für die Zulassung zu einem Studium ist der Nachweis einer in Deutschland anerkannten Hochschulzugangsberechtigung zu erbringen.

Tipp: Um zu prüfen, ob Ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland anerkannt wird, können Sie die Zulassungsdatenbank des DAAD nutzen. Dort finden Sie Informationen zu mehr als 130 Ländern, auch in englischer Sprache. Noch detailliertere Informationen zu allen Ländern finden Sie im Infoportal zu ausländischen Bildungsabschlüssen (anabin) (Infos nur auf deutsch verfügbar).

Zusätzlich sind als studiengangsspezifische Voraussetzung Grundkenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache im Umfang von 60 Unterrichtsstunden nachzuweisen.

 

Sprachkenntnisse

Die notwendigen Deutschkenntnisse können durch folgende Nachweise erbracht werden:

  • Goethe-Zertifikat C2
  • DSD II (Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz)
  • DSH II (Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang)
  • TestDaF (mindestens 16 Punkte & mindestens Niveaustufe 3 in den Teilprüfungen)
  • TELC Deutsch C1 Hochschule
  • ÖSD C2 (Österreichisches Deutschzertifikat)
  • die bestandene Feststellungsprüfung an einem Studienkolleg

Zusätzlich sind Grundkenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache im Umfang von 60 Unterrichtsstunden nachzuweisen.

Studienkolleg

Wenn Ihnen die Aufnahme eines Studiums mit Ihren Zeugnissen nicht möglich ist, wenden Sie sich bitte an ein Studienkolleg.

Die Hochschule Magdeburg-Stendal verfügt nicht über ein eigenes Studienkolleg. Das zuständige staatliche Studienkolleg in Sachen-Anhalt befindet sich an der Hochschule Anhalt, Standort Köthen.  Zudem gibt es mit dem Europäischen Studienkolleg der Wirtschaft (ESKW) eine private Einrichtung in Magdeburg, die ausländische Studieninteressierte gezielt auf ein Studium in Deutschland vorbereitet.

Für den Studiengang Gebärdensprachdolmetschen sind folgende Kurse möglich:

  • W-Kurs für sozial- und wirtschaftswissenschaftlich Fächer
  • SW-Kurs für sozialwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Fächer
  • S-Kurs für sprachliche Fächer
  • G-Kurs für geisteswissenschaftliche Fächer
  • G-/S-Kurs für geisteswissenschaftliche und sprachliche Fächer


Bewerbung

Die Prüfung ausländischer Bildungsnachweise erfolgt durch uni-assist e.V..
Informationen finden Sie auf der Webseite von uni-assist.

Bewerbungsfrist bei uni-assist: 31. Mai

Bewerberinnen und Bewerber, die ein Studium an der Hochschule aufnehmen, können die Rückerstattung der angefallenen Gebühren für eine Bewerbung über uni-assist bei der Hochschule beantragen.

Bitte bewerben Sie sich direkt über das Online-Bewerberportal der Hochschule, wenn

  • Ihre Zeugnisse bereits geprüft wurden und ein Hochschulzugang anerkannt wurde oder
  • Sie die Feststellungsprüfung an einem Studienkolleg bestanden haben.
Bewerbung

Über das Online-Portal können Sie sich schnell und unkompliziert für Ihr Wunschstudium bewerben. Bewerbungen für das Wintersemester 2023/24 sind ab Mai 2023 möglich.

Allgemeine Studienberatung

Sie suchen individuelle Beratung und Unterstützung bei der Studienwahl? Sie haben Fragen zu Voraussetzungen oder zur Bewerbung? Dann können Sie sich gerne an unser Studienberaterin wenden.

Studienberaterin
Lisette Kammrad

Tel.: (0391) 886 42 74
E-Mail: studienberatung@h2.de
Besucheradresse: Campus Magdeburg,
Haus 2, Raum 0.07.1

zu den Sprechzeiten

Studienfachberatung

Sie möchten detaillierte Informationen über Studieninhalte und einzelne Fächer des Studiengangs? Die Studienfachberatung beantwortet gern Ihre Fragen.

Prof. Dr. Okan Kubus

E-Mail: okan.kubus@h2.de

Hochschulscouts

Fragen über Fragen? Unsere Hochschulscoutin versorgt Dich mit Informationen aus erster Hand und hilft Dir beim Einstieg in den Studienalltag.

Sanja Ude
gebaerdensprachdolmetschen@hochschulscout.de

 

Übersicht aller Scouts

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