Sonja Kracke - Rehabilitationspsychologie

Sonja Kracke studierte Rehabilitationspsychologie in Stendal. Mit Ihrem dabei erworbenen Wissen und ihrem Interesse an spirituellen Themen machte sie sich im Anschluss an ihr Studium als psychologischer Coach selbständig. Was sie zu dieser Entscheidung motiviert hat und welchen Rat sie derzeitigen Studierenden an die Hand gibt, verrät sie uns in unserem heutigen Interview.

 

1.    Frau Kracke, warum haben Sie sich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal und im Speziellen für den Studiengang Rehabilitationspsychologie entschieden?

Das hat mehrere Beweggründe:  die Hochschule ist noch relativ jung mit wenig Studierenden und einem guten Austausch zu Professorinnen und Professoren, sodass eine gute Betreuung gegeben ist. Zudem ist Stendal eine kleine Stadt, die Wege sind kurz, alles ist rasch mit dem Rad oder auch zu Fuß erreichbar und ich finde es herrlich im Grünen zu studieren.

2.    Welche Erkenntnisse haben Sie aus Ihrer Studienzeit mitgenommen? Hat Sie das Studium auch menschlich geprägt?

Neben dem theoretischen Studium sind die Praxisarbeit und der kontroverse Austausch mit den Kommilitonen, also erlebbare Erfahrungen, wesentlich prägende Bestandteile, die jeder Student machen sollte. Jede zwischenmenschliche Begegnung ist eine Erfahrung, die uns die Chance bietet uns selbst zu erfahren, neu zu erforschen, zu reflektieren und letztlich womöglich neue Sichtweisen einzunehmen. 

3.    Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen oder sonstige aktive Verbindungen zur Hochschule?

Ich pflege auch heute noch regelmäßigen Kontakt zu Kommilitonen. 

4.    Gab es einen bestimmten Moment im Studium, den Sie besonders in Erinnerung behalten haben?

Es gibt viele Momente, die mir in Erinnerung geblieben sind. Ein besonderer Moment war in der ersten Besprechung meiner Abschlussarbeit. In der Besprechung ging es um die Themenwahl, in der ich mir noch unsicher war. Bis dahin dachte ich noch in Richtung klinischer Psychologie. Mein betreuender Professor  erzählte mir schließlich, er habe sich meine Website www.sonjakracke.de angesehen und schlug vor, ich solle mein Thema in Richtung Spiritualität erdenken. Ich war so überrascht, dass sich der Professor im Vorfeld die Zeit genommen hat, sich mit meiner Website und dadurch auch mit mir, meinen Interessen,  auseinanderzusetzen. Dieser Impuls  war der Beginn mich akademisch mit spiritueller Psychologie auseinanderzusetzen. 

5.    Sie haben sich bereits in Ihrem Studium dazu entschieden, sich selbständig zu machen; wie kam es zu dieser Entscheidung und welche Hürden mussten Sie dabei eventuell überwinden?

Ich wusste schon früh, dass ich selbstständig arbeiten möchte. Da ich schon während des Studiums für Seminare angefragt wurde, war es nur noch ein kleiner Schritt mich selbstständig zu machen. Die Hürde, die ich dabei meistern musste, war in meinem Kopf: die Angst das Finanzamt anzuschreiben und bei den Anträgen etwas Falsches auszufüllen. Man sagt immer, Angst beginnt im Kopf – doch Mut auch. Also nur Mut, einfach mal machen. 

6.    Ihre Arbeit  umfasst Themen wie Spiritualität und Achtsamkeit; wer sind die Menschen, die zu Ihnen in die Praxis kommen und welche Werte vermitteln Sie ihnen?

Es sind Menschen wie du und ich. Ich treffe u.a. Menschen, die neugierig oder spirituell sind, neue Erfahrungen machen wollen, oder auch Menschen, die das Gefühl haben sich selbst verloren zu haben in dieser hektischen Zeit. Dies zeigt sich beispielsweise häufig in Depressions- und Suchterkrankungen.

Als Psychologin halte ich mich wertfrei, gleichwohl hinterfrage ich bestimmte Werte meiner Klienten oder vermittele Wissen und rege zum Nachdenken an. 

7.    Würden Sie rückblickend betrachtet heute andere Entscheidungen treffen, was Ihren beruflichen Werdegang angeht?

Bis hier hin würde ich vermutlich kaum etwas anders machen. Mit meinem Beruf als Reha.-Psychologin bin ich zu 100% glücklich.

8.    Da es im Grunde genommen Ihr Beruf ist, wird Ihnen die letzte Frage sicher liegen: Welchen Rat möchten Sie unseren zukünftigen Absolventinnen und Absolventen mit auf den Weg geben, insbesondere jenen, die ebenfalls darüber nachdenken, sich selbständig zu machen?

Einfach mal machen. Spürt in euch hinein was sich gut anfühlt und legt los. Seid mutig, probiert euch so früh wie möglich aus. Falls ihr einen Fehler macht, ärgert euch nicht, sondern freut euch darüber wieder etwas gelernt zu haben. Denn euch hat eine Erfahrung gefehlt. Doch macht diesen Fehler nur ein einziges Mal.

Schaut auch über das Angebot der Hochschule hinaus, sammelt Erfahrungen in Seminaren anderer Schulen/Firmen und zwar fachbezogen zu eurem Studium ebenso wie fachfremd z.B. aus der Wirtschaft.

Für weitere Anregungen, Informationen oder Fragen schau gern auf meine Website www.sonjakracke.de.

 

(Foto: privat)

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